Nach Zugausfällen im Rhein-Sieg-Kreis S-Bahnen fahren ab Montag wieder nach Fahrplan

Rhein-Sieg-Kreis · Wegen eines hohen Krankenstandes unter ihren Mitarbeitenden hatte die Bahn am Donnerstagabend den S-Bahn-Verkehr in der Region eingestellt. Jetzt teilt das Unternehmen mit, dass die Züge der S8, S11, S12 und S13/19 ab Montag wieder regulär fahren sollen.

 Ab Montag solle auch wieder S-Bahnen am Siegburger Bahnhof fahren.

Ab Montag solle auch wieder S-Bahnen am Siegburger Bahnhof fahren.

Foto: MEIKE BÖSCHEMEYER/MEIKE BÖSCHEMYER

Seit Donnerstagabend stand der S-Bahnverkehr im Rhein-Sieg-Kreis still. Damit hatte die Deutsche Bahn auf den hohen Krankenstand unter ihren Mitarbeitenden reagiert. Ab Montag nun sollen die Züge der betroffenen S-Bahnlinien S8, S11, S12 und S13/19 wieder nach Fahrplan fahren, teilte das Unternehmen am Sonntagnachmittag mit. Es könne allerdings weiterhin vereinzelt zu Zugausfällen kommen.

Hintergrund der kurzfristigen Einstellung des S-Bahnverkehrs waren massive, kurzfristige Krankmeldungen in den Leitstellen der S-Bahn. Der Krankenstand sei weiterhin hoch, auch bei den Triebfahrzeugführerinnen und -führern, so die Bahn am Sonntag. Daher könne es weiter zu vereinzelten Ausfällen kommen. In der Fahrplanauskunft unter www.bahn.de werde kurzfristig über ausfallende Verbindungen informiert. Das Unternehmen entschuldigte sich bei seinen Kunden für die Einschränkungen der vergangenen Tage. Es wies darauf hin, dass es weiter zu den bekannten Einschränkungen auf einzelnen RE- und RB-Linien kommen kann.

Unterdessen nimmt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Ausfälle zum Anlass, eine grundsätzliche Bahnreform 2.0 zu fordern. „Wir erleben derzeit ein Desaster, dass es zu den Zeiten der Deutschen Bundesbahn nicht gab," sagt Rainer Bohnet, Vorsitzender des EVG-Ortsverbands Bonn/Rhein-Sieg. Es müsse nun zunächst analysiert werden, welche Ursachen eine Krankheitswelle hat, die solche großen Auswirkungen hat. Anschließend müssten Redundanzen gebildet werden, auf die man in Ausnahmesituationen zurückgreifen könne. „Auch wenn das teurer wird. Denn so teuer, wie ein Komplettausfall eines S-Bahn-Systems im Ballungsraum Köln/Bonn/Rhein-Sieg, können Rückfallebenen nicht sein", sagt Bohnet.

Angesichts der aktuellen Krise der Deutschen Bahn AG mit Kapazitätsengpässen, Personalmangel, Verspätungen, Zugausfällen und Unfällen wie den bei Garmisch-Partenkirchen müsse auch über eine Re-Verstaatlichung nachgedacht werden.

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