Flüchtlinge in Alfter-Oedekoven Debatte über geplante Flüchtlingsunterkunft wird vertagt

Alfter-Oedekoven · Die Alfterer Politik wird vorerst nicht über die geplante Unterkunft für Flüchtlinge an der Ecke Waldstraße/Am Herkenbusch in Oedekoven beraten und entscheiden. Noch sind viele Fragen offen.

 An der Ecke Waldstraße/Am Herkenbusch soll eine Flüchtlingsunterkunft für 60 Personen errichtet werden.

An der Ecke Waldstraße/Am Herkenbusch soll eine Flüchtlingsunterkunft für 60 Personen errichtet werden.

Foto: Roland Kohls

Wie Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher gestern mitteilte, sei in einem Gespräch mit den Vorsitzenden der Ratsfraktionen am Donnerstag vereinbart worden, die Beratungen über den Standort von der Tagesordnung der gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Ausschusses für Gemeindeentwicklung am kommenden Dienstag, 19. Januar, zu nehmen. Laut Schumacher sollen zunächst "baurechtliche Fragestellungen" präzisiert und geklärt werden.

Wie berichtet, plant die Gemeindeverwaltung auf der Fläche in Oedekoven den Bau einer Unterkunft für 60 Menschen. Hintergrund der "baurechtlichen Fragestellungen" ist die Tatsache, dass die Fläche im Außenbereich und überdies im Landschaftsschutzgebiet liegt. Wie aus den Unterlagen für die Sitzung hervorgeht, ist die Verwaltung der Ansicht, dass das Baugesetzbuch den Bau einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Gebiet zulässt. Offenbar besteht in der Alfterer Politik vor einer Beschlussfassung aber weiterer Klärungsbedarf in dieser Frage.

Zugleich haben Gegner der Unterkunft, die ihre Namen aber nicht öffentlich in der Zeitung lesen wollen, nach eigenen Angaben gestern 140 Unterschriften gegen die Pläne der Verwaltung im Rathaus abgegeben. Wie sie dem General-Anzeiger mitteilten, seien die Unterschriften alle im Umfeld des Standortes gesammelt worden.

Aktuelle Standorte werden überprüft

Weiterhin auf der Tagesordnung bleibt die geplante Flüchtlingsunterkunft neben der Alanus Hochschule (Ecke Villestraße/Auf dem Polacker). Dort soll Platz für 150 Menschen geschaffen werden. Zugleich will die Verwaltung nach Angaben von Schumacher in der Sitzung die Kriterien zur Auswahl von Standorten öffentlich mitteilen.

Wie Schumacher auf GA-Anfrage sagte, würden weitere Standorte aktuell von der Verwaltung geprüft: "Wir werden diese öffentlich benennen, wenn sie realisierbar sind." Oberstes Ziel bleibe, "die angemessene Unterbringung der Zuflucht Suchenden zu organisieren und alles daran zu setzen, auch weiterhin die öffentlichen Räumlichkeiten wie Turnhallen von einer Belegung frei zu halten", so Schumacher weiter.

Die gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und des Haupt- und Finanzausschusses findet am Dienstag, 19. Januar, in der Alanus Hochschule (Campus II, Seminarraum 4), Villestraße 3, statt. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 17 Uhr.

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