Verein saniert sich selbst Zeit für Sanierungen genutzt

Wachtberg · SV Wachtberg startet nach dem Shutdown-light mit neuen Duschen, sanierten Umkleiden und einer neuen Flutlichtanlage. Der Vorstand hofft auf baldige Nutzungsmöglichkeiten. Viele Verbände haben Spiele für das gesamte restliche Jahr abgesagt.

 Bruno Frings (v.l.), Helmut Born und Bernd Knauf unter der neuen Flutlichtanlage des SV Wachtberg.

Bruno Frings (v.l.), Helmut Born und Bernd Knauf unter der neuen Flutlichtanlage des SV Wachtberg.

Foto: Petra Reuter

Sicherlich hat sich niemand die aktuelle Krise gewünscht. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken oder zu hadern, investierten die Aktiven des SV Wachtberg die für den Sport verlorene Zeit in produktive Arbeiten. Für Sanierungen, die ohnehin angestanden hätten, legten sich die Mitglieder im Vereinsheim unter Corona-Bedingungen ins Zeug. „Wir haben auf die Abstände geachtet und so gearbeitet, dass es für alle passte“, berichtete der geschäftsführende Vorstand Bruno Frings im Frühsommer. Zu dieser Zeit sanierten vereinseigene Kräfte die Duschen.

Die ersten Anlagen des Vereins entstanden am heutigen Sportplatz „Am Hümerich“ in den 60er Jahren. Zwanzig Jahre später baute der SV Wachtberg Umkleiden und Duschen nach dem damaligen Stand der Technik. „Das war alles in die Jahre gekommen“, sagte Vorstandsmitglied Helmut Born. Die an der Decke montierten Duschköpfe verteilten das Wasser längst nicht mehr alle gleichmäßig, einige tropften nur noch, Wasserhähne waren schwergängig. „Es war einfach fällig“, sagte Born. Umso willkommener war das Förderprogramm für die Sportstätten, von denen auch der SV Wachtberg profitierte.

„Die Flutlichtanlage kostet zirka 26 000 Euro, die Kabinen und Duschen nochmal rund 72 000 Euro“, resümierte Born die Kosten für die gesamten Sanierungen. Beteiligt hatten sich das Land mit einem Förderprogramm für Sportstätten, die Gemeinde und natürlich der Verein selbst. „Es waren immer ungefähr 20 Leute, die haben in Schichten gearbeitet, damit es mit den Regeln passte“, erzählte Bernd Knauf, das für den Sport zuständige Vorstandsmitglied. Mindestens fünf Wochenenden hatte die Schichtarbeit in Anspruch genommen, bis der größte Teil der Arbeit geschafft war.

Auch wenn die Flutlichtanlage sicherlich ein Grund zur Freude ist, werden viele vermutlich nach anstrengenden Stunden des Sports die Duschen und frisch und hell gestrichenen Umkleiden genießen. „Das entspricht jetzt den heutigen Standards“, sagte Frings und demonstrierte die modernen Mischhebel im bis zur Decke gefliesten Duschraum. Weiterhin verleihen neue Fenster, farblich passende, unempfindliche Bodenfliesen und ein neuer Wasserablauf am Boden dem Raum ein sauberes, angenehmes Ambiente. Auch in den Umkleiden finden sich an der Wand neue Fliesen, neue Bänke und frische Farben an den Wänden.

„Jetzt wäre es schön, wenn bald alle etwas davon haben könnten“, sagte Bruno Frings mit Blick auf die zurzeit geltenden Kontaktbeschränkungen. All die Neuerungen im Vereinsheim waren bisher nämlich lediglich bei einem Pokalspiel und zwei Meisterschaftsspielen genutzt worden. „Andere Verbände haben für dieses Jahr schon alle Spiele abgesagt“, berichtete der Vorstand unisono von den Entscheidungen der Fußballverbände Rheinland und Saarland. Für den Fußballkreis Bonn werde es bis einschließlich der A-Klasse in diesem Jahr keine Spiele oder Veranstaltungen mehr geben. Mit Blick auf das Niveau der Infektionszahlen gingen Frings, Knaus und Born davon aus, dass es auch im Fußballverband Mittelrhein keine nennenswerten Aktivitäten mehr geben werde. „Dafür sind wir für das kommende Jahr gut gerüstet“, war man sich einig.

Immerhin stehen hinter den Dreien etwa 800 Mitglieder des Sportvereins, von denen etwa 450 Fußball spielen, teilweise bis zur Landesliga. In der Volleyballabteilung glänzt der Verein mit Sportlern, die sich bis in die Regionalliga gespielt haben.

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