Kommentar Helmes: Tragischer Schlussakt

Es gab einmal eine Zeit, da zählte Patrick Helmes zu den aufregendsten Stürmern, die der deutsche Fußball zu bieten hatte.

Einer mit unnachahmlichem zügellosem Torinstinkt, einer der sich selten die Mühe machte, den Ball zu stoppen, sondern ihn lieber sofort und direkt aufs Ziel schoss, mit links und rechts und einer Schusstechnik, die an Präzision und Kraft ihresgleichen suchte, ohne sie zu finden. Ein besonderer Typ auf und neben dem Platz, aber auch einer, dem der eigene Körper gerne einen Strich durch die Rechnung machte.

2006 brach sich Helmes den Mittelfuß, nachdem er für den 1. FC Köln in den ersten fünf Saisonspielen der 2. Liga sieben Mal getroffen hatte. 2009 riss ihm das Kreuzband nach 21 Bundesligatoren und dem Durchbruch bei Bayer Leverkusen. Oder 2012: Da hatte sich der Kölner endlich nach quälenden Zeiten unter Felix Magath beim VfL Wolfsburg durchgesetzt und war nur knapp an einer EM-Teilnahme vorbeigeschrammt, als ihm wieder das Kreuzband riss. Immer wenn Helmes dachte, es geht aufwärts, folgte die nächste Katastrophe.

Mit dem Schlussakkord beim 1. FC Köln endet die Karriere des Profi-Fußballers Patrick Helmes nun in ihrer logischen Konsequenz tragisch. Es darf gerne diskutiert werden, ob die lange Zeit individuelle Einstellung des Torjägers zu Trainingsinhalten etwas mit seiner Verletzungsanfälligkeit zu tun hat. Es ist aber auch die These erlaubt, dass Helmes einfach nur ein Pechvogel ist. So oder so verliert der deutsche Fußball einen seiner aufregendsten Stürmer, der er auch mit 31 Jahren beim 1. FC Köln noch war.

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