Offizielles Plakat enthüllt Heiner Brand wirbt für Special Olympics NRW in Bonn

Bonn · Der ehemalige Handball-Weltmeister und Bundestrainer Heiner Brand ist das Gesicht der Special Olympics NRW, die im September in Bonn stattfinden werden. Bei den Wettkämpfen treten Menschen mit geistiger Behinderung an

 Das offizielle Plakat für die Special Olympics NRW 2022 in Bonn ist enthüllt: Heiner Brand (links neben dem Plakat) und Leichtathlet Julian Steffens (rechts neben dem Plakat) sind die Gesichter der Spiele.

Das offizielle Plakat für die Special Olympics NRW 2022 in Bonn ist enthüllt: Heiner Brand (links neben dem Plakat) und Leichtathlet Julian Steffens (rechts neben dem Plakat) sind die Gesichter der Spiele.

Foto: Benjamin Westhoff

Für die Organisatoren kam seine Antwort überraschend schnell. So spontan sagte Handball-Legende Heiner Brand zu, das Gesicht der Special Olympics NRW zu werden. „Das war für mich klar, dass ich das sehr gerne mache“, sagt Brand. Der ehemalige Handball-Weltmeister und -Bundestrainer ist bereits Schirmherr und Botschafter verschiedener Stiftungen und Vereine, die sich unter anderem für benachteiligte Kinder einsetzen. Nun kommt eine weitere Botschafter-Rolle hinzu: Brand wirbt für die vierte Ausgabe der Landesspiele der Special Olympics, die vom 7. bis 10. September in Bonn ausgetragen werden.

Bei den Wettkämpfen treten Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung an. Ihren Ursprung haben die Spiele in den 1960er Jahren in den USA. Eunice Kennedy-Shriver, Schwester von John F. Kennedy, rief 1968 die Special Olympics ins Leben, um ihrer Schwester Rosemary und anderen Menschen mit geistiger Behinderung die Teilnahme an Sportwettkämpfen zu ermöglichen. 1991 wurde Special Olympics Deutschland als gemeinnütziger Verein gegründet sowie nach und nach auf Länderebene ausdifferenziert. Mittlerweile werden die Special Olympics in 175 Ländern mit rund fünf Millionen Teilnehmenden ausgetragen. Die nächsten Weltspiele finden 2023 in Berlin statt. Auch das Internationale Olympische Komitee hat die Sportbewegung offiziell anerkannt. Rund 1000 Teilnehmer – im Alter von acht bis 70 Jahren – werden während der vier Tage in der Bundesstadt erwartet. Hinzu kommen rund 350 Betreuer und Trainer.

Zwei der Special-Olympics-Athleten sind Julian Steffens und Alexandra Reck, die gemeinsam mit Brand die Spiele repräsentieren und am Mittwoch im Alten Rathaus in Bonn das offizielle Plakat vorstellten. „Ich habe schon bei Julian und Alexandra die Vorfreude gemerkt“, erzählt Brand über das Fotoshooting für das Plakatmotiv mit den beiden.

Steffens und Reck haben beide bereits Wettkampferfahrung. Der 28-Jährige war bei den letzten Landesspielen 2019 in Hamm für die Bonner Werkstätten als Leichtathlet dabei und durfte am Ende die Flagge symbolisch für seine Heimatstadt als künftiger Gastgeber entgegennehmen. Die 21 Jahre alte Reck aus Bielefeld ist Golferin und gewann erst vor zwei Wochen bei den nationalen Special Olympics in Berlin die Silbermedaille.

Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner freut sich auf „eine Sportveranstaltung mit einem ganz besonderen Flair. Ich erwarte auch eine große Ausstrahlung in die Stadtgesellschaft“. Partner der Landesspiele sind neben der Stadt unter anderem auch die Stadtwerke Bonn, die Lebenshilfe Bonn, Ohrenkuss und die Sparkasse KölnBonn.

Die Spiele werden am 7. September mit einer feierlichen Zeremonie – inklusive Entzünden des olympischen Feuers und Aufsagen des Eids – im Telekom Dome eröffnet. „Die Eröffnungsfeier ist immer ein Highlight für unsere Sportler“, sagt Pia Horenkamp, Geschäftsleiterin von Special Olympics NRW. Den Endpunkt des Sportevents werden die Abschlussfeier auf dem Münsterplatz und die Übergabe des Feuers an die Gastgeberstadt für 2024 bilden.

Die Wettkampfstätten verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet sowie Bornheim und Wachtberg. Zentrum der Spiele ist der Sportpark Nord für die Disziplinen Leichtathletik, Fußball und Tischtennis. Auf dem Hardtberg werden Basketball und Boccia (Hardtberg-Halle), Judo (Sporthalle des Hardtberg-Gymnasiums) und Tennis (Anlage des TC Grün-Weiß Brüser Berg) ausgetragen. Weitere Veranstaltungsorte sind das Frankenbad (Schwimmen), die Anlage des HTC SW Bonn (Specialhockey), Bonns Fünfte (Rollerskating), das Heinrich-Hertz-Europakolleg (Badminton) sowie die Sporthalle an der Ringstraße (Handball). In Bornheim finden die Sportarten Reiten/Voltigieren auf dem Gestüt Aluta und Bowling im Pin-up-Bowlingcenter sowie Golf auf dem Golfplatz des GC Bonn-Godesberg in Wachtberg statt.

„Die Landesspiele sollen keine geschlossene Veranstaltung sein. Zuschauer sind ausdrücklich erwünscht“, sagt Pressesprecher Sebastian Bergmann. „Es ist etwas, was unsere Athleten ins Ziel trägt“, sagt auch Horenkamp. In Hamm vor drei Jahren waren mehr als 6000 Zuschauer vor Ort – auch weil die Special Olympics gemeinsam mit dem NRW-Landesturnfest veranstaltet wurden. Auch für Alexander Kersken, den stellvertretenden Athletensprecher von Special Olympics NRW und selbst Tischtennisspieler, sind die Zuschauer das Besondere an den Wettkämpfen. „Ich kämpfe um eine Medaille“, sagt er. Aber es gehe auch um noch etwas anderes: „Ich spiele nicht für mich allein, sondern auch für die Zuschauer.“ Um seinen Sport vor Publikum zu zeigen. Angefeuert zu werden, andere zu motivieren. Auch Brand erhofft sich genau das von den Spielen: „Da werden wir den Sport in seiner Reinkultur sehen.“ Für Brands Vorgänger als Gesicht der Spiele in Hamm 2019, Fußballtrainer Friedhelm Funkel, waren die Wettkämpfe ein Erlebnis: „Es war ein außergewöhnliches und emotionales Sportereignis, an das ich mich sehr gerne zurückerinnere. Die Special-Olympics-Athletinnen und Athleten verdienen es alle, dass wir sie unterstützen.“

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