Baumpflege in Plittersdorf Baumschnitt im Park Carstanjen

Plitersdorf · Noch bis Ende der Woche findet im Park Carstanjen ein Baumschnitt statt: Arbeiter entfernen an 62 Bäumen Totholz, eine Lärche musste bereits komplett gefällt werden.

 Die Spezialisten schneiden im Park Carstanjen eine Lärche in kleine Stücke, die sie kurz vorher gefällt haben.

Die Spezialisten schneiden im Park Carstanjen eine Lärche in kleine Stücke, die sie kurz vorher gefällt haben.

Foto: Stefan Knopp

Die Lärche hatte Pech: In den Baum, der im Park Carstanjen stand, hatte der Blitz eingeschlagen. Da war nicht viel zu retten, vielmehr wäre sie eine Gefahr für alle gewesen, die sich in der öffentlich zugänglichen Anlage aufhalten. Deshalb musste die Lärche weg: Am Dienstag wurde sie von einer Spezialfirma gefällt, die die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima) als Eigentümerin mit dem Baumschnitt beauftragt hatte. Aber Rene Herter, Geschäftsführer des zuständigen Forstbetriebs Herter, konnte beruhigen: Das war die einzige Fällung.

An weiteren 61 Bäumen werden bis Freitag nur Äste abgeschnitten, die bei der Begehung vor knapp zwei Wochen von den Kontrolleuren der Firma Treevolution als Totholz deklariert wurden. Dafür hat die Baumschneidefirma eine Raupenarbeitsbühne herbeigeschafft, die abseits der Wege auf speziellen Bodenplatten an die Bäume heranfahren muss, zum Schutz der Wurzeln, wie Herter erklärte. Daran ist ein Korb befestigt, in dem einer seiner Mitarbeiter auf maximal 31 Metern Höhe Äste absägen kann. Das geht bei schmalen Nadelbäumen wie etwa der Douglasie ganz gut, bei dichteren Laubbäumen etwa müssen die Fachleute klettern.

Zum Schutz von Spaziergängern

Unten steht jemand, der die Äste einsammelt und direkt in den Schredder wirft – Sägespäne lassen sich leichter abtransportieren als ganze Äste. Abgesägt werden abgestorbene Äste mit einem Durchmesser von mindestens drei Zentimetern: Wenn die abbrechen und herunterfallen, so Herter, können sie Passanten gefährlich werden, wenn sie davon getroffen werden. Der Anlass für die Beschneidung sei nicht die Trockenheit der vergangenen Jahre, die aber indirekt mit hineingespielt habe, meinte er. Darüber hinaus müssen an einigen Bäumen die untersten Äste gekappt werden: wenigstens 2,5 Meter sollte darunter Platz sein, damit man darunter gehen, radfahren oder das Gras mähen kann.

 Auf rund 15 Metern Höhe schneidet der Fachmann tote Zweige einer Douglasie ab.

Auf rund 15 Metern Höhe schneidet der Fachmann tote Zweige einer Douglasie ab.

Foto: Stefan Knopp

Die Lärche fiel wegen ihres geringen Umfangs von – bei Nadelbäumen – weniger als 1,50 Metern auf ein Meter Höhe nicht unter die Bonner Baumschutzsatzung. Diskussionen über eine Ersatzpflanzung werde es aber wohl trotzdem geben, vermutete Gudrun Poulheim, die bei der Bima für die Außenanlagen zuständig ist. Man mache das durchaus, sagte sie und deutete auf einen jungen Baum, der ganz in der Nähe des Lärchen-Baumstumpfes steht. Das Problem sei der Denkmalschutz. Die Naturschutzbehörde habe Baumsorten für den Park vorgeschlagen, mit denen die Untere Denkmalschutzbehörde aber nicht einverstanden gewesen sei. Ein schwieriges Feld.

Bis zum Ende der Brutzeit warten

Auch bei anderen Bäumen wird es nicht leicht werden, etwa bei der 200 Jahre alten Esche in der Nähe des Hauses Carstanjen. Sie muss weg, aber man muss das Ende der Vogelbrutzeit abwarten oder bräuchte eine Sondergenehmigung. „So einen Baum in einem öffentlichen Bereich stehenzulassen: Wenn da etwas passiert, wird kritisch nachgefragt“, formulierte es Herter vorsichtig. Auch bei der großen Buche im Zentrum des Parks fragte er sich, wie lange sie noch aushalten wird. An ihrem Fuß hat sich der Riesenpohrling breitgemacht. „Der Pilz lässt die Wurzeln absterben.“

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