Sankt-Adelheid-Gymnasium Medienscouts helfen bei digitalen Problemen

PÜTZCHEN · Acht Schülerinnen des Sankt-Adelheid-Gymnasiums haben jetzt die Ausbildung zum Medienscout absolviert und sind Expertinnen für digitale Medien. "Wir helfen unseren Mitschülern bei ganz unterschiedlichen Problemen mit Medien und Netzwerken", sagt Johanna.

 Medienkompetent: Schülerinnen der Klasse 8 mit ihrem Lehrer Thomas Braun.

Medienkompetent: Schülerinnen der Klasse 8 mit ihrem Lehrer Thomas Braun.

Foto: Anke Vehmeier

Kostenfalle Handy, Gewaltvideos, illegale Downloads, Cybermobbing. Medien sind im digitalen Zeitalter allgegenwärtig. Sie bieten neue Wege der Kommunikation und jede Menge Möglichkeiten. Doch neben den Chancen bergen sie auch Risiken, die für Erwachsene aber auch für Jugendliche zu handfesten Problemen führen können. Diese zu erkennen und zu lösen, ist Aufgabe der Medienscouts an verschiedenen Schulen in Nordrhein-Westfalen.

Acht Schülerinnen des Sankt-Adelheid-Gymnasiums haben jetzt die Ausbildung absolviert und sind Expertinnen für digitale Medien. "Wir helfen unseren Mitschülern bei ganz unterschiedlichen Problemen mit Medien und Netzwerken", sagt Johanna. Gemeinsam mit den anderen Medienscouts berät die 14-Jährige Schülerinnen der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7.

"Ein großes Thema sind zum Beispiel die In-App-Käufe, die schnell zur Kostenfalle werden können. Wir klären die Schülerinnen auf, ob sich eine App lohnt oder ob das nur Geldverschwendung ist", erklärt die 13 Jahre alte Carina. Mit In-Apps können innerhalb einiger Apps zusätzliche Inhalte oder Dienste gekauft werden. Sie werden gerne bei Spielen eingesetzt, um etwa ein Schwert zu erwerben, mit dem der Spieler mehr Schlagkraft entwickeln kann. Oder er muss virtuelles Geld kaufen, mit dem wiederum neue Werkzeuge oder ähnliches gekauft werden können. Die vermeintlich kostenlosen Apps können so schnell mächtig viel Geld verschlingen.

Ein weiteres großes Thema ist Cybermobbing, also die Diffamierung und Belästigung anderer Menschen über das Internet. Im aktuellen Fall der Medienscouts geht es um ein Mädchen, dass über den Nachrichtendienst Whatsapp beleidigt wird. "Ich hatte mit Cybermobbing schon selbst ein Problem. Nach einem Streit hat jemand Bilder rumgeschickt, die dann von anderen kommentiert wurden. Die Beleidigungen haben mich bis in die Schule verfolgt", sagt die 13-jährige Leonie, die nun als Medienscout gelernt hat, wie Betroffene damit umgehen sollen.

"Wir klären die Fälle auf, informieren darüber, was Jugendliche damit anrichten können und sorgen so dafür, dass das nicht mehr passiert", sagt Johanna. "Viele Schüler wissen gar nicht, was sie mit solchen Aktionen anderen antun. Diese Form der Beleidigung ist etwas ganz anderes als der Streit auf dem Schulhof, der am nächsten Tag vergessen ist. Diese Art Streit verfolgt die Opfer überall hin", sagt Lehrer Thomas Braun, der die Medienscouts in ihrer Arbeit unterstützt.

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