Personalmangel in der Kita Vater beklagt Ausfall der Betreuung

Niederholtorf · Die Verwaltung bestätigt, dass viele Mitarbeiter in der Kita Waldzwerge krank sind, aber kein Ersatz zur Verfügung steht.

 Berufstätige Eltern sind darauf angewiesen, dass die Kinder die Kita kontinuierlich besuchen könnten.

Berufstätige Eltern sind darauf angewiesen, dass die Kinder die Kita kontinuierlich besuchen könnten.

Foto: dpa

Zum dritten Mal innerhalb eines Monats hat Jochen Unger am Dienstag sein Kind von der Kita wieder mitnehmen müssen. Derzeit sei eine Betreuung bei den Waldzwergen Antonius aus Personalmangel nicht möglich. „Dabei ist das eine Leistung, auf die wir einen Rechtsanspruch haben und für die wir 238 Euro im Monat bezahlen“, beschwert sich nun der Niederholtorfer in einer Mail an die Stadt, die dem GA vorliegt.

Er habe schon einmal auf die Sachlage aufmerksam gemacht, „aber bisher haben Sie es wohl nicht für nötig gehalten, die Situation zu verbessern oder wenigstens uns zu antworten“, empört sich der Vater gegenüber der Verwaltung. Unger hätte die „zu viel gezahlten Kindergartenbeiträge“ nun gerne zurück. Auch über Schadensersatzansprüche denkt die Familie nach.

Die Familie will ihre Kindergartenbeiträge zurück

Grundsätzlich sei es so, dass die Leitung einer Kindertageseinrichtung dafür verantwortlich ist, die Aufsichtspflicht für die Kinder zu gewährleisten, sagt dazu Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann. Bei knapper personeller Besetzung müsse daher gegebenenfalls die Kinderanzahl reduziert werden. „Notfalls muss die Einrichtung geschlossen werden. Dies ist im Paragraf 4 des Betreuungsvertrages hinterlegt“, betont Hoffmann.

Selbstverständlich versuche die Stadt, von diesen Möglichkeiten – wenn es eben zu vertreten ist – keinen Gebrauch zu machen; denn ihr sei sehr daran gelegen, dass die Kinder die Einrichtung kontinuierlich besuchen könnten. Zudem wisse man, dass Eltern auf die Betreuung angewiesen seien.

Auch die zugeteilte Springerin ist laut Stadt nun krank

„Die Tageseinrichtung für Kinder in der Weinheimstraße ist in einer schwierigen Personalsituation“, konstatiert der Vize-Stadtsprecher. Von den acht Mitarbeiterinnen (mit unterschiedlichem Stundenumfang) seien vier momentan nicht im Dienst. Die hauswirtschaftliche Kraft sei ebenfalls erkrankt. Die Leitung der Einrichtung und das Fachamt hätten den „Springerpool“ während der längerfristigen Erkrankung von zwei Fachkräften über Wochen genutzt. „Aktuell ist die der Einrichtung zugeteilte Springerin leider selbst erkrankt“, sagt Hoffmann.

Nach Absprache mit dem Elternbeirat sei die Einrichtung aber nicht geschlossen worden; stattdessen würde man nicht berufstätige Eltern bitten, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Da derzeit in sieben weiteren städtischen Kindertageseinrichtungen fehlende Kollegen durch Springerkräfte ersetzt würden, stehe für Niederholtorf kein weiterer Ersatz zur Verfügung.

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