GA-Sommergarten Klarinettist Andy Miles und Band begeistern das Publikum

BONN · Wenn Andy Miles die Augen schließt, ist das ein gutes Zeichen. Dann verschmilzt der Vollblutmusiker mit klassischer Ausbildung regelrecht mit seinem Instrument. "How insensitive" heißt dieses melancholische Stück, das der Musiker am Sonntag beim GA-Sommergarten zum Besten gab.

 Miles and more: So manche der zahlreichen Besucher im Kastaniengarten des Rheinhotels Dreesen waren eigens aus der Ferne angereist, um Andy Miles live zu erleben.

Miles and more: So manche der zahlreichen Besucher im Kastaniengarten des Rheinhotels Dreesen waren eigens aus der Ferne angereist, um Andy Miles live zu erleben.

Foto: Ingo Firley

Das Publikum im Kastaniengarten des Rheinhotel Dreesen hielt den Atem an. Miles, der schon Soloklarinettist der Hamburger Philharmoniker und des WDR-Rundfunkorchesters war, intonierte dieses Liebesleid alles andere als "insensitive", also unsensibel. Mit butterweichem Ansatz spielte dieser blonde Musiker, der von Freunden begleitet wurde, die träumerischen Passagen bis zum Letzten aus. Applaus stieg auf.

"Der Kastaniengarten ist bis zum letzten Platz besetzt", freute sich GA-Marketingleiterin Eva Bühler. Ein herrlicher Sonntag sei das hier direkt am Rhein mit Blick auf vorbeituckernde Schiffe und die nicht nur sieben grünen Berge, schwärmten auch Ulrike und Armin Hüppe, die sich die buchstäblich letzten Stühle gesichert haben. Gut, dass der GA-Sommergarten wieder hier vor dieser Traumkulisse stattfinde.

[kein Linktext vorhanden]"Und heute ist auch das Glasdach gar nicht nötig", meinte Wilfried Dörr, der als Spaziergänger gerade im Kastaniengarten hängengeblieben ist. Er habe diesen melodisch-jazzigen Sound gehört und sei neugierig geworden. Miles bewies die lupenreine Tongebung und virtuose Technik seines Spiels gerade bei den Titeln "Rota la Strada", "It`s only a Papermoon" und "Waltz for Debby".

GA-Sommergarten: Andy Miles & Friends (17.6.12)
103 Bilder

GA-Sommergarten: Andy Miles & Friends (17.6.12)

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Alle Genres wolle er in seinem Sound verbinden, hatte er zu Beginn angekündigt, den Bogen von der Klassik über den Jazz bis zur Filmmusik zu schlagen. Und schon sein "Autumn" zu Beginn war den berühmten "Jahreszeiten"-Herbst von Vivaldi ganz nah und doch jazzig fern.

Er komme extra aus Münster, um diesen mitreißenden Sound zu hören, erzählte Joachim Brendel und lehnt sich gemütlich zurück. Miles hob gerade zum Titel "Alice im Wunderland" an. Dass es an diesem schönen Ort auch noch atmosphärisch so stimmig sei, das sei für seinen Sonntag das Pünktchen auf dem i, fügte der Herr aus Münster hinzu.

Weitere Info:
Seatown Seven (Jazz) spielt beim GA-Sommergarten am Sonntag, 1. Juli, von 11.30 bis 14.30 Uhr im Kastaniengarten des Rheinhotels Dreesen. Rheinstraße 45.

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