Wegfall von Parkplätzen in Bonn Anwohner lehnen die bisherigen Parkplatz-Pläne für die Südstadt ab

Bonn · In einem Bürgerantrag an die Bezirksvertretung fordern sie, die Einrichtung von Fahrradstraßen mit dem Parkraumkonzept zu verknüpfen. Der Wegfall von öffentlichen Parkplätzen sei möglichst gering zu halten.

Auf der Kurfürstenstraße in der Südstadt sollen viele Parkplätze wegfallen, um die notwendigen Breiten für eine Fahrradstraße zu erreichen.

Auf der Kurfürstenstraße in der Südstadt sollen viele Parkplätze wegfallen, um die notwendigen Breiten für eine Fahrradstraße zu erreichen.

Foto: Benjamin Westhoff

Anwohner der Südstadt gehen gegen die bisherigen Pläne der Stadt vor, rund 200 Parkplätze für die Einrichtung von Fahrradstraßen im Viertel zu streichen. Anlieger Robert Bininda hat, auch im Namen anderer Bürger der Südstadt, einen Bürgerantrag für die nächste Sitzung der Bonner Bezirksvertretung am 23. Mai formuliert. Aus dem Antrag gehen mehrere Aspekte hervor.

Enthalten ist unter anderem die Forderung, die Verwaltung möge die Pläne einer Umwidmung zu Fahrradstraßen, zur Einführung des Parkraumkonzepts Südstadt und zur Umgestaltung des Bonner Talwegs gemeinsam angehen. „Diese Projekte müssen zwingend zusammen gedacht und geplant werden, da ansonsten nur Stückwerk entstehen kann“, so Bininda. Der Wegfall von Parkplätzen sei möglichst zu vermeiden. In diesem Zusammenhang weist Bininda daraufhin, dass die Poppelsdorfer Allee bereits über Fahrradwege verfüge und die geplanten Fahrradstraßen (Kurfürstenstraße und Königstraße) streckenweise parallel verliefen. Die Bürger des Viertels sollten dezidiert über die Pläne und ihre Auswirkungen informiert werden.

Bininda begründet den Antrag unter anderem damit, dass die Südstadt von kompakter urbaner Bauweise geprägt sei. Die Standardmaße für Fahrradstraßen von 4,50 Meter Breite und Gehwegen von mindestens 1,50 Meter würden der historischen Struktur der Südstadt mit ihren Gründerzeit-Bauten nicht gerecht. „Die Akzeptanz der Verkehrswende auf lokaler Ebene erreicht einen Kipppunkt, falls nicht die Interessen aller maßgeblichen Gruppen und Verkehrsteilnehmer wirklich angemessene Berücksichtigung finden“, so Bininda.

Die Einführung mehrerer Dutzend Fahrradstraßen hat die Verwaltung kürzlich in einer Beschlussvorlage der Politik vorgeschlagen. Der Vorschlag beruht auf einem Fahrradstraßenkonzept aus dem Jahr 2012.

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