Klimakampagne der Stadt Wie eine Bonner Familie ohne Auto auskommt

Bonn · Die städtische Klimaschutzkampagne „Neu denken. Einfach handeln. Gemeinsam fürs Klima“ startet in die zweite Runde. Bei der zeigt beispielsweise eine Familie, wie man ganz ohne Auto klarkommt.

 Kampagnenmanagerin Marion Wilde (l.) und Umweltdezernent Helmut Wiesner (2.v.r.) läuten vor einer der neuen Werbetafeln mit den Teilnehmern Alexandra Leipold (2.v.l.) und Kristian Golla (r.) die zweite Runde der Klimaschutzkampagne ein.

Kampagnenmanagerin Marion Wilde (l.) und Umweltdezernent Helmut Wiesner (2.v.r.) läuten vor einer der neuen Werbetafeln mit den Teilnehmern Alexandra Leipold (2.v.l.) und Kristian Golla (r.) die zweite Runde der Klimaschutzkampagne ein.

Foto: Sebastian Flick

„Neu denken. Einfach handeln. Gemeinsam fürs Klima“: So lautet das Motto der Klimaschutzkampagne der Stadt Bonn, die am Montag in die zweite Runde gestartet ist. Ziel der Kampagne ist es, Bonner Bürger in den Fokus zu rücken, die mit ihrem klimafreundlichen Handeln im Alltag als Vorbildfunktion dienen. Zum Beispiel Familie Leipold: Die ist seit 15 Jahren jeden Tag klimafreundlich unterwegs: „Wir haben unser Auto damals abgeschafft und fahren von der Innenstadt aus bei Wind und Wetter jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit“, berichtet Alexandra Leipold. 15 Kilometer legen sie und ihr Mann dabei täglich mit dem Rad zurück. Ihre beiden Kinder Carla (9) und Gustav (11) haben ebenfalls bereits früh gelernt, sich selbstständig in der Stadt mit Bus und Bahn fortzubewegen. Größere Ausflüge unternimmt die Familie mit dem Zug, und wenn aufgrund von größeren Transporten doch mal ein Auto benötigt wird, greifen die Leipolds auf Car-Sharing zurück.

Die Stadt zeigte sich beeindruckt von dem umweltbewussten Engagement der Familie und hat sie unter 20 Bewerbern als eine von drei Kandidaten für die städtische Plakatkampagne ausgewählt: Seit Montag ist Familie Leipold auf mehreren städtischen Werbetafeln im Stadtgebiet zu sehen. „Wir haben von befreundeten Familien gehört, dass es so schwer sei, Gewohnheiten umzustellen. Wir hoffen, dass wir mit unserer Teilnahme an der Aktion mehr Familien überzeugen können mitzumachen“, erklärt Leipold.

Ebenfalls zu den neuen Klima-Vorbildern, die in den kommenden zwei Wochen auf Werbetafeln zu sehen sind, gehört Kristian Golla, der seit sechs Jahren das Repair-Café an der Ermekeilkaserne leitet. Ehrenamtliche Helfer sind dort mit großer Leidenschaft am Werke, um defekte Gegenstände zu reparieren und somit vor dem Wegwerfen zu retten. Das beliebte Repair-Café leistet mehr als nur einen Beitrag zur Müllvermeidung: „Für viele Menschen ist es auch zu einem sozialen Treffpunkt geworden“, berichtet Golla.

Als dritten Teilnehmer der städtischen Umweltkampagne hat die Stadt die „AG Grüne Infrastruktur“ ausgewählt. Die studentische Initiative entwickelt Konzepte, wie eine nachhaltige Stadtentwicklung aussehen könnte und hat mit den „Grünen Inseln“ bereits 20 begrünte Sitzgelegenheiten im Stadtgebiet geschaffen. Die Stadt lobt das Projekt als „Musterbeispiel, wie eine grüne Stadtgestaltung aussehen könnte“.

„Mit den Werbetafeln möchten wir weitere Bürger motivieren, selbst aktiv zu werden“, sagt Kampagnenmanagerin Marion Wilde von der Leitstelle Klimaschutz. Die Werbetafeln mit den drei verschiedenen Motiven sind seit Montag an mehr als 130 Standorten im Stadtgebiet zu sehen und sollen in den kommenden 14 Tagen weitere Bürger motivieren, sich zu engagieren. „Es ist ganz viel möglich, indem man Eigeninitiative ergreift. Jeder von uns kann selbst etwas dazu beitragen. Schon heute kann jeder anfangen und sein Verhalten verändern“, sagt Umweltdezernent Helmut Wiesner.

Ideen, wie man selbst aktiv werden kann, liefert die Seite www.bonn.de/klimaschutz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Der Macke vom Müll
Neue Folge des Crime-Podcasts „Akte Rheinland“ Der Macke vom Müll
Zum Thema
Aus dem Ressort