Bevölkerung im Katastrophenfall Warnsirenen-Netz in Bonn bald vollständig

Bonn · Nach rund zehn Jahren Bauzeit ist das Warnsirenen-Netz in Bonn bald vollständig und komplett erneuert. Damit kann die Bevölkerung im Katastrophenfall informiert werden.

 57 Sirenen warnen bald die Bonner Bevölkerung im Katastrophenfall.

57 Sirenen warnen bald die Bonner Bevölkerung im Katastrophenfall.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Stadt Bonn bekommt vier neue Warnsirenen. Damit ist das Sirenennetz, das die Bevölkerung im Katastrophenfall informieren soll, nach rund zehn Jahren Bauzeit vollständig. 2012 hatte der Stadtrat den Ausbau eines flächendeckenden Warnsirenennetzes für Bonn in vier Prioritätsstufen bis 2015 beschlossen. Damals gab es nur noch 33 funktionierende Standorte, die mit den Jahren immer weiter abgebaut worden waren. Durch einen weiteren Beschluss aus dem Jahr 2016 wurde der Ausbau fortgesetzt.

Aktuell gibt es wieder 53 Sirenen, wozu in diesem Jahr die vier letzten hinzukommen. Sie werden in den Stadtteilen Ippendorf (Haager Weg 140), Duisdorf (Ossietzkystraße 34), Röttgen (Merler Allee 11) und Holzlar (Heinrich-Behr-Straßer 3) errichtet – für rund 75.000 Euro. Weitere rund 68.000 Euro werden fällig, um an allen 57 Sirenen Schnittstellen für die zentrale Alarmierung durch Land und Bund zu schaffen. Die Kosten für vier Sirenen und die neuen Ansteuergeräte bezahlt der Bund aus einem Sonderförderprogramm, das wegen der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen aufgesetzt wurde. „Die Anlagen sind nach aktueller Planung ausschließlich zur Warnung der Bevölkerung bei Gefahrenlagen vorgesehen. Die Feuerwehrkräfte werden über die Leitstelle mittels persönlichen Funkmeldeempfängern alarmiert“, erklärt Andrea Schulte vom städtischen Presseamt.

Das Sirenen-Warnnetz umspannt das gesamte bewohnte Stadtgebiet. Die Waldgebiete Kottenforst und Ennert sollten laut dem Ratsbeschluss von 2016 eigentlich auch ausgebaut werden. „Dazu wird nun vorgeschlagen, diese Priorität bis auf Weiteres nicht zu realisieren“, heißt es in einer Vorlage der Stadtverwaltung. Zwar könne es auch in den Waldgebieten eine Gefährdung für Personen geben. „Die Zahl der Personen ist aber im Vergleich zu bebauten Bereichen in der Regel sehr gering.“ Außerdem sei damit zu rechnen, dass bald Warnmöglichkeiten über SMS, sogenanntes Cell Broadcast, bundesweit möglich gemacht werden. Damit können dann alle Nutzer eines Mobiltelefons im betroffenen Gebiet erreicht werden, ohne dass sie eine Warnapp installiert haben müssen.

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