Architekt fordert Anklage Justiz erhält offenen Brief in der Causa Naujoks

BONN · Die Diskussion um den von der Stadt fristlos entlassenen einstigen Chef des städtischen Gebäude-Managements, Friedhelm Naujoks, reißt nicht ab. Am Montag hat sich der Architekt Peter Riemann mit einem offenen Brief an den Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, Fred Apostel, gewandt.

Riemann hatte gegen Naujoks unter anderem wegen möglicher Baugefährdung durch eine Schulauladecke und den Kauf und den Einbau von nicht zugelassenen und gesundheitsgefährdenden Legionellenanlagen in Schulen Anzeige erstattet, woraufhin Ermittlungen gegen Naujoks in Gang gesetzt wurden.

Riemann war einst der Planer der Auladecke und hatte sich bei Naujoks über eine mangelhafte Bauausführung beschwert. Daraufhin hatte Naujoks ihn als Architekt entlassen. Die Ermittlungsverfahren gegen den Ex-Gebäudemanager hat Apostels Kollege Peter van der Linden jetzt eingestellt.

Doch Riemann lässt nicht locker. Für ihn sind, so schreibt er Apostel, die Ermittlungsmöglichkeiten "nicht vollumfänglich ausgeschöpft worden". Deshalb stellt er "als Betroffener (...) den Antrag auf Erhebung der öffentlichen Klage wie er sich bereits aus meinen Strafanzeigen ergibt".

Hinsichtlich des eingestellten Verfahrens zur Legionellenanlage erreichte den GA jetzt die Antwort des Bundesgesundheitsministeriums, die besagt, dass die Abgabe von Trinkwasser in Schulen sehr wohl im Rahmen einer öffentlichen Tätigkeit erfolge. Van der Linden hatte dies unter anderem verneint und mit als Begründung für die Einstellung des Ermittlungsverfahrens aufgeführt.

Zwar liege ein Verstoß gegen die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) vor, das sei aber nicht strafbar gewesen. "Eine Strafbarkeit setzt voraus, dass die Abgabe des Wassers (...) im Rahmen einer gewerblichen oder öffentlichen Tätigkeit erfolgt", so van der Linden vorige Woche zu Journalisten. Experten sind überzeugt, dass in dem Fall das letzte Wort noch nicht gesprochen worden ist.

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