Post-Tower in Pink Kinderhilfswerk macht zum Weltmädchentag mobil

Bonn · Wie ein pinkes Ausrufezeichen strahlte der Post Tower am Freitag in den Bonner Nachthimmel. "Because I am a girl" lautete die Botschaft, die das Kinderhilfswerk Plan International anlässlich des Weltmädchentages in die Skyline der Stadt setzte.

 Zum Weltmädchentag erstrahlt die Fassade des Posttowers in Pink.

Zum Weltmädchentag erstrahlt die Fassade des Posttowers in Pink.

Foto: Barbara Frommann

Mit der Aktion wollte das Hilfswerk speziell auf die Situation von Mädchen in Entwicklungsländern aufmerksam machen. Der Post Tower war am Freitag nicht das einzige Gebäude in Bonn, dass in strahlende Pink leuchtete. Auch das LVR-Landesmuseum und das Beethovendenkmal auf dem Münsterplatz wurde in die Lieblingsfarbe vieler Mädchen getaucht.

Begleitet wurde die "Pinkifizierung" mit einer Benefizveranstaltung im Post Tower. Unterstützt wurde Plan International dabei von der Deutschen Post DHL. "Vielfach haben Mädchen nicht die gleichen Rechte wie Jungen, in manchen Ländern dürfen sie nicht zur Schule gehen und werden schon als Zehnjährige verheiratet", sagte Andrea Wosegien von der Bonner Aktionsgruppe Plan International.

"Wir wollen vor allem für Aufmerksamkeit für das Thema sorgen und da ist Pink als Signalfarbe doch genau richtig." Dass die Farbe typische Mädchenklischees verstärke, ließ Woseigen nicht gelten. Um die Situation von Mädchen und Frauen weltweit zu verbessern, sammelte das Hilfswerk auch gestern unter anderem mithilfe eines Kuchenverkaufs Spenden.

Höhepunkt der Benefizveranstaltung war eine Lesung von Rebecca Lolosoli. Zusammen mit der Journalistin Birgit Virnich verfasste sie das Buch "Mama Mutig", das sie am Abend gemeinsam vorstellten. Die Kenianerin gründete das erste Frauendorf Afrikas, in dem Frauen, die von ihren Männern verstoßen wurden oder die aus Angst vor Genitalverstümmelung flohen, eine neue Heimat finden. "Wir hatten keine Rechte", erklärte Lolosoli in ihrem eindrucksvollen Erfahrungsbericht. "Unsere Ehemänner könnten uns töten, wann immer sie es wollten."

Bereits am Nachmittag setzte die Bonner Aktionsgruppe mit dem Start von rosa Luftballons auf dem Münsterplatz ein Zeichen für die Chancengleichheit von Mädchen. Unterstützt wurde sie dabei von der Bundestagsabgeordneten Katja Dörner (GRÜNE) und Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch.

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