Ungewöhnliche Umweltdemo Warum Aktivisten im Bonner Kaiserbrunnen badeten

Bonn · Aktivisten der Klimabewegung Extinction Rebellion haben im Rahmen einer Aktion am Mittwoch im Kaiserbrunnen gebadet. Gleichzeitig stellten sie eine Forderung an die Verwaltung, was die Nutzung der städtischen Brunnen betrifft.

 Planschen für den Klimaschutz: Aktivisten der Umweltbewegung Extinction Rebellion kühlen sich im Brunnen am Kaiserplatz ab.

Planschen für den Klimaschutz: Aktivisten der Umweltbewegung Extinction Rebellion kühlen sich im Brunnen am Kaiserplatz ab.

Foto: Lisa Inhoffen

Sie sind immer für ausgefallene Aktionen gut: Die Mitglieder der Klimabewegung Extinction Rebellion, was sinngemäß Aufstand gegen das Aussterben bedeutet. Am späten Mittwochnachmittag, als das Thermometer mancherorts in Bonn mehr als 35 Grad im Schatten anzeigte, traf sich eine Gruppe der Bewegung auf dem Kaiserplatz, wo sie kurzerhand den Brunnen in ein Planschbecken umwandelte.

In Badehose und Bikini stürmten die Mitglieder das kühle Nass, während eine von ihnen tapfer in der prallen Sonne auf dem Platz stand und über ein Mikrofon die Stadt Bonn aufforderte, aufgrund der Hitzewellen die städtischen Brunnen offiziell als Abkühlungsmöglichkeiten für die Bürger bereitzustellen.

Aktion wurde auch mit Forderungne verknüpft

„Der Grund für diese Hitzewellen und andere Extremwetterereignisse ist die massenhafte Verbrennung fossiler Energieträger“, sagte die junge Frau und appellierte an die Politik, den Menschen ehrlicher zu sagen, wie ernst die Lage angesichts der Klimakrise bereits sei.

Sofortiges Handeln in allen Bereichen sei nötig, rief sie den Passanten zu, die amüsiert das Treiben im Brunnen beobachteten. Dazu gehöre nicht nur die Umwidmung von Zierbrunnen zu öffentlichen Abkühlungsstellen, sondern auch die sofortige Einführung von Höchsttempo 100 auf den Autobahnen und Tempo 30 in den Städten sowie ein sofortiges Sonntagsfahrverbot, forderte die Rednerin. Auch müsse der öffentliche Nahverkehr kostenlos werden, was sich durch eine Übergewinnsteuer finanzieren ließe.

Während sie für diese Forderung bei vielen, die stehen geblieben waren, per Kopfnicken offensichtlich breite Zustimmung erfuhr, blieben die übrigen der Gruppe ziemlich erfolglos mit ihrer Einladung an die Zuschauer, es ihnen gleich zu und und sich im Brunnen abzukühlen.

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