Stadt soll das Siemenshaus jetzt abreißen

Der Kulturausschuss ist sich nach langer Debatte einig: Das Haus der Bildung kommt

Bonn. Der Kulturausschuss hat in seiner Sitzung am Donnerstagabend nach langer Debatte noch einmal den Ratsbeschluss für das Haus der Bildung bekräftigt. Auf Antrag der schwarz-grünen Ratsmehrheit soll die Verwaltung unverzüglich mit den Abrissarbeiten des Siemenshauses und den Vergaben weiterer Planungen zum Neubau des Hauses der Bildung beginnen.

Wie berichtet, soll das Haus der Bildung die Stadtbücherei und die Volkshochschule (VHS) künftig unter einem Dach im Alten Stadthaus am Bottlerplatz sowie in einem geplanten Neubau an der Stelle des daneben liegenden Siemenshauses vereinen. Ursprüngliche Pläne, dort auch die Bonner Gedenkstätte und das Stadtmuseum unterzubringen, waren einst aus Kostengründen verworfen worden.

Die SPD ist zwar wie alle anderen Fraktionen für das Haus der Bildung, hält aber den Abriss des Siemenshauses zum jetzigen Zeitpunkt für verfrüht. Es würden Fakten geschaffen, ohne dass bisher ein detaillierter Kosten- und Zeitplan vorliege, sagte Ratsfrau Bärbel Richter.

Den soll die Verwaltung, so forderten CDU und Grüne, bis zum Finanzausschuss nächste Woche vorlegen. Derzeit beziffert die Verwaltung die Kosten auf 19,4 Millionen Euro. Ursprünglich hatte der Rat einen Kostendeckel von elf Millionen beschlossen.

"Wir beschließen die 19,4 Millionen Euro erst, wenn wir wissen, wie sich die Kosten aufschlüsseln", betonte Tom Schmidt (Grüne).

Auch wollen CDU und Grüne von der Verwaltung wissen, ob bei einem Verzicht auf das Haus der Bildung die Mittel stattdessen in Schulsanierungen gesteckt werden könnten. Hintergrund: Nachdem Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch eine erste Liste mit Sparvorschlägen an Bonner Schulen in Höhe von 60 Millionen Euro vorgelegt hatte, waren Forderungen laut geworden, stattdessen auf das Haus der Bildung zu verzichten.

Nach Ansicht von Markus Schuck (CDU) und Schmidt ist das allerdings eine Milchmädchenrechnung. Ein Status quo beim VHS-Gebäude an der Wilhelmstraße und dem Alten Stadthaus käme die Stadt wesentlich teurer, weil dann beide maroden Häuser saniert werden müssten. "Das wollen wir aber von der Verwaltung anhand harter Fakten belegt haben", forderte Schmidt.

Derweil teilte die Stadt mit, dass auch ein privater Investor sein Interesse am Haus der Bildung bekundet habe.

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