WCCB: OB Nimptsch verkündet Einigung auf Heimfall

Bonner Oberbürgermeister will dem Insolvenzverwalter 8,5 Millionen Euro zahlen, um den Skandal-Bau fertigzustellen. Die Ratsmehrheit denkt nach.

Über seine Pläne fürs WCCB informiert Jürgen Nimptsch im Stadthaus. Dem Oberbürgermeister zur Seite sitzen Stadtsprecherin Monika Hörig (links) und der WCCB-Prohektleiter Andreas Oliver Koch.

Über seine Pläne fürs WCCB informiert Jürgen Nimptsch im Stadthaus. Dem Oberbürgermeister zur Seite sitzen Stadtsprecherin Monika Hörig (links) und der WCCB-Prohektleiter Andreas Oliver Koch.

Foto: Volker Lannert

Bonn. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) hat am Montag doch noch eine einvernehmliche, unterschriftsreife Vereinbarung mit dem Insolvenzverwalter des World Conference Center Bonn (WCCB), Christopher Seagon, über den Heimfall des WCCB-Areals präsentiert.

Ursprünglich sollte Nimptsch zum 31. März eine Beschlussvorlage für die Ratssitzung am kommenden Donnerstag vorgelegt haben. Als er diese schuldig blieb, präsentierte die schwarz-grüne Ratsmehrheit mit dem Bürger Bund (BBB) einen eigenen Vorschlag ( der GA berichtete).

Danach soll die Stadt Bonn Seagon auf den Heimfall gemäß Projektvertrag verklagen, parallel die Zwangsversteigerung für das WCCB beantragen und umgehend mit dem Weiterbau des Kongresssaals beginnen - auch wenn die Stadt noch nicht Grundstückseigentümerin sei.

Und das Ganze ohne Ausgleichszahlung an Seagon, der gegen diesen Weg prozessiert hätte.

Nimptschs Vorschlag beinhaltet statt dessen eine gütliche Einigung mit Seagon, für die die Stadt 8,5 Millionen Euro als Ausgleich an den Insolvenzverwalter zahlen muss.

Sofern die Gläubigerversammlung möglichst noch vor der Sommerpause der Vereinbarung zustimmt, soll das WCCB zeitnah an die Stadt übertragen werden.

Das Hotel will sie nach dem Heimfall verkaufen und nur den Saal fertig bauen. Im besten Fall, so Nimptsch, könne das WCCB im Sommer 2013 einsatzbereit sein. Es sei besser, eine einvernehmliche Vereinbarung abzuschließen als einen langjährigen Rechtsstreit zu riskieren. Größtes Hindernis beim Heimfall bleibt jedoch, dass die Investmentfirma Arazim weiter im Grundbuch steht.

CDU und Grüne erkannten am Montag einige ihrer Forderungen an Seagon als erfüllt an, zeigten sich aber dennoch skeptisch. Offen ist, wie der Stadtrat am Donnerstag entscheidet. Sollte der Vorschlag von CDU, Grünen und BBB zum Zuge kommen, will Nimptsch den Beschluss eventuell beanstanden.

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