Gustav Wöhler und Band gastieren mit "True Colours" in Bonner Oper

Bekannte Songs aus aller Welt

Bonn. Bekannte Songs aus aller Welt von den 50ern bis heute in eigenen, liebevollen Versionen: Das ist das Erfolgsrezept von Gustav Peter Wöhler und seiner Band. Mit ihrem Programm "True Colours" gastierten sie jetzt in der Reihe "Quatsch keine Oper" in der Bonner Oper.

Der Stil wird zunächst von den Instrumentalisten definiert: Ein Gitarrist (Hardy Kayser), ein Pianist (Kai Fischer) und ein Bassist (Casimir) schaffen auch ohne Schlagzeug einen runden, vollen Klang, der auf Aggressivität verzichtet und sich häufig an den Jazz anlehnt. Diese Musik ist eigentlich zu "klein", um in einem großen Saal wie der Oper zu funktionieren; dass es dennoch klappt, mag dem Sänger zu verdanken sein.

Wöhler singt mit einer Stimme, die irgendwo im Kreuzungsfeld von James Brown, Frank Sinatra sowie dem alten und dem jungen Mick Jagger angesiedelt ist. Er hat Feuer in der Stimme, aber auch Sanftmut und Melancholie. Dazu tänzelt er gerne verzückt über die Bühne, dreht sich oder spielt Luftgitarre, wenn er das Publikum nicht mit lockeren Bemerkungen zwischen den Nummern bei Laune hält. Kaum vorzustellen, dass derselbe Gustav Peter Wöhler im Kino gerade als depressiver, dicker Feinkostverkäufer im Film "Stellungswechsel" zu sehen ist.

Die Lieder gehen von den Monkees ("I'm a Believer") über Rio Reiser ("Junimond") und Echt ("Du trägst keine Liebe in dir") bis Billy Joel ("She's Always a Woman") und Johnny Cash ("Ring of Fire"). Und selbstverständlich dürfen wie bei jedem vernünftigen Coverkünstler die Beatles nicht fehlen, die mit "Here Comes the Sun" vertreten sind.

Die Interpretationen von Wöhlers Band sind bis auf wenige Ausnahmen keine Neuerfindungen der Lieder, sondern einfach nur sehr gut gespielte eigene Versionen der bekannten Songs. Sie bestechen nicht durch Originalität, sondern durch die sympathischen Musiker und den herzlichen Gesang, den Wöhler auch mit schauspielerischer Glaubwürdigkeit füllt.

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