"Wenn Rita ruft, dann kommen wir"

Rita Baus beendet nach 17 Jahren ihre Tätigkeit als künstlerische Leiterin des Bonner Pantheons und will in Zukunft als Produzentin arbeiten - Ihr Ausstieg bedeutet nicht den Einstieg in den Ausstieg von Rainer Pause

  Rita Baus:  "Das Pantheon geht weiter. Das Pantheon geht in guten Händen weiter."

Rita Baus: "Das Pantheon geht weiter. Das Pantheon geht in guten Händen weiter."

Foto: Müller

Bonn. "Man wird mit Sicherheit noch von mir hören." Mit diesem Versprechen verabschiedete sich Rita Baus als künstlerische Leiterin und geschäftsführende Gesellschafterin vom Bonner Kabarett-Theater Pantheon. Nach 17 Jahren in dem zwölf Meter tief gelegenen Theater wird sie ab Herbst die Leitung an Geschäftsführer Rainer Pause übergeben, der zusammen mit Klaus Meier und Stefanie Rosner, beide für die künstlerische Leitung zuständig, das Pantheon weiter führen wird.

Die geborene Saarländerin Rita Baus übernahm im Jahre 1988 als Gesellschafterin das Pantheon. Zu der Zeit hieß es noch "Kulturforum Bonn", wurde von der Stadt betrieben und von der Präsenz, der es sich heute rühmen darf, wurde nur geträumt. Aber das war einmal, und heute sieht sich das Theater der kleinen und großen Kunst gefüllt mit Stars der deutschen Kabarettszene.

Besonders das Organisationstalent und das Gespür für aufkommende Talente mehrten das Renommee von Rita Baus in der Kleinkunstszene und ihre Popularität in Bonn. Sie brachte viele neue Konzepte und Schauspieler ins Pantheon. "Wenn Rita ruft, dann kommen wir", sagten sich viele Künstler, und so hatten neben den Altstars wie Dieter Hildebrandt, Harald Schmidt oder Piet Klocke auch die Jungen die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Maßgeblichen Anteil hatten besonders größere Projekte wie die Kooperation mit dem Schauspiel Bonn in der erfolgreichen Reihe "Quatsch keine Oper", oder die Kreation des angesehenen Kabarett-Preises "Prix Pantheon", der seit 1995 herausragende Leistungen in drei verschiedenen Kategorien prämiert. Ihre Initiative und ihr Engagement wurden besonders bei Produktionen der "WDR-Schandmäuler-Gala" oder der Zusammenarbeit von Olli Dittrich und Bastian Pastewka, deren Tour durch 60 Städte sie ebenfalls organisierte, deutlich.

Nun aber will sie sich wieder vollends ihren Ideen hingeben und als Produzentin und als Inspirationsquelle für andere Schauspieler tätig werden: "Ab Herbst habe ich Zeit für viele neue Ideen. Aber meinem Genre werde ich treu bleiben." Konkrete Pläne konnte Rita Baus zwar noch nicht aufweisen, aber der Gedanke von einer Fernseh-Samstagabendshow ist vorhanden. Ebenso wird sie dem "Prix Pantheon" als Jurorin erhalten bleiben und sich darüber hinaus auf Talentsuche begeben. Eine Rolle als "Coach" oder als Dozentin könnte sie sich vorstellen.

Dabei stand die Entscheidung für sie schon länger fest: "Insgesamt zwei Jahre zog sich der Entscheidungsprozess hin." Dabei versuchte besonders ihr Lebensgefährte und Geschäftspartner Rainer Pause, sie weiter für das Pantheon zu gewinnen. "Ich bedauere es natürlich. Es ist ein großer Verlust für uns. Den Erfolg haben wir nämlich Rita zu verdanken." Er fügte aber hinzu, dass "ihr Ausstieg nicht einen Einstieg in den Ausstieg von mir bedeutet". So wird das Pantheon mit einem vergleichbaren Programm weiterlaufen.

Besonders die Projekte, die Ziehkinder von Rita Baus sind, bleiben weiterhin bestehen: "Ich gehe ja nirgendwohin mit den Ideen." Um ein großes Fest wird sie nicht herumkommen. Nur den Zeitpunkt, den setzt sie selber.

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