Streaminganbieter Netflix rudert zurück – doch keine Strafen für Account-Sharing?

Düsseldorf · Eigentlich wollte Netflix das Account-Sharing mit Sperrungen bestrafen, doch nun rudert der Streaminganbieter offenbar zurück. Bleibt das Teilen von Passwörtern also doch möglich?

 Netflix will das Account-Sharing mit Sperrungen bestrafen. (Symbolbild)

Netflix will das Account-Sharing mit Sperrungen bestrafen. (Symbolbild)

Foto: AP/Gene J. Puskar

Bereits im Herbst vergangenen Jahres kündigte Netflix an, das Account-Sharing auf der Plattform deutlich einzuschränken. Das Teilen von Passwörtern mit haushaltsfremden Personen war zwar grundsätzlich schon seit längerer Zeit verboten, wurde von Netflix jedoch weitgehend geduldet. Ende Januar veröffentlichte das Unternehmen dann die Maßnahmen, die beim künftigen unerlaubten Teilen von Passwörtern greifen sollen.

So drohte Netflix in erster Linie mit einer Account-Sperrung im Falle eines Verstoßes. Für Account-Sharing im selben Haushalt soll außerdem künftig eine Verifizierung nötig sein. Zudem soll es für jeden Account einen Hauptstandort geben, der durch das WLAN-Netzwerk definiert wird. Hierzu erklärt Netflix: „Um sicherzustellen, dass Sie Netflix unterbrechungsfrei nutzen können, verbinden Sie sich mindestens einmal alle 31 Tage mit dem WLAN-Netzwerk an Ihrem Hauptstandort und streamen Sie etwas über die Netflix-App oder -Webseite.“ Außerdem sollen IP-Adressen, Geräte-IDs und Kontoaktivitäten überwacht werden, um sicherzustellen, dass das Konto nicht außerhalb des Hauptstandorts verwendet wird.

Doch nur wenige Tage später sind die entsprechenden Hinweise zur Account-Sperrung auf der Netflix-Hilfeseite nicht mehr auffindbar. Wie unter anderem das IT-Magazin „Golem“ berichtet, könnte dies darauf hindeuten, dass Netflix die Informationen übereilt online gestellt hatte. Sperrungen von Accounts seien demnach erst mal vom Tisch.

Allerdings wird es voraussichtlich weitere Maßnahmen geben, um das Account-Sharing einzuschränken. Unter anderem will Netflix wohl in diesem Jahr in vielen Ländern eine Zusatzgebühr einführen, mit der das Account-Sharing bestehen bleibt. Dies testet der Streaminganbieter bereits in einigen Ländern.

(joko)
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