WWG in Königswinter Der "Alte Zoll" in Oberpleis soll gekauft werden

KÖNIGSWINTER · Die städtische Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG), die mit der Wohnungswirtschaft mit ihren 560 Wohnungen und der Wirtschaftsförderung auf zwei Standbeinen steht, blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2012 zurück. "Wir erhöhen die Eigenkapitalquote des Unternehmens, um weitere Projekte realisieren zu können", sagte Geschäftsführer Andreas Pätz bei der Jahrespressekonferenz der WWG. Ein solches Projekt könnte der "Alte Zoll" in Oberpleis sein.

 Der "Alte Zoll" (auf dem Foto rechts) auf dem Oberpleiser Kirchplatz steht seit Jahren leer.

Der "Alte Zoll" (auf dem Foto rechts) auf dem Oberpleiser Kirchplatz steht seit Jahren leer.

Foto: Frank Homann

Die WWG lässt zurzeit prüfen, ob das seit Jahren leerstehende Fachwerkgebäude wirtschaftlich gastronomisch genutzt werden kann. "Wenn dies der Fall ist, werden wir versuchen, das Gebäude zu erwerben", sagte Pätz. Ein Architekt wurde beauftragt, die Planung und die Kosten zu konkretisieren.

Schwierig gestaltet sich die Entwicklung der Industriefläche, die die Stadt von Hayes Lemmerz erworben hat. Pätz: "Wir waren zweimal bei der Expo Real. Aber die Fläche ist nicht leicht zu vermarkten, da sie im Regionalplan als Industriegebiet und nicht für Einzelhandel ausgewiesen ist." Bürgermeister Peter Wirtz, Aufsichtsratsvorsitzender der WWG, sieht in dieser Frage den Planungs- und Umweltausschuss am Zuge. "Der Ausschuss muss bei der nächsten Sitzung sagen, was er will."

Mit der Neugestaltung des Drachenfelsplateaus, deren Bauherr die WWG war, wurde im Juni das größte Projekt der vergangenen Jahre abgeschlossen. "Die Besucherzahl ist um 30 bis 35 Prozent gestiegen. Wir gehen davon aus, dass sie künftig, wenn auch nicht auf diesem Level, so aber doch höher als früher liegen wird", ist Geschäftsführer Pätz zuversichtlich. Allerdings fehlen dort noch die Schlussabrechnungen von zehn Gewerken.

Der Eigenanteil der WWG an dem Projekt ist leicht auf 1,3 Millionen Euro gestiegen. Die Gesamtkosen würden sich aber im Rahmen von 9,25 bis 9,4 Millionen Euro bewegen. "Rund 9,3 Millionen Euro sind für ein solches Projekt ein ziemlich gutes Ergebnis", so Pätz. Er erinnerte noch mal daran, dass die ursprünglich veranschlagten 8,2 Millionen Euro eine erste Kostenschätzung auf der Grundlage des Architektenwettbewerbs waren.

Zu diesem Zeitpunkt hätte man noch nicht absehen können, welche Zusatzkosten - etwa für die Ertüchtigung der Brücke über die Zahnradbahn, für die Belange des Naturschutzes oder durch mehrere harte Winter - auf den Bauherrn zukommen würden.

Die Fertigstellung des Plateaus setzt bei der WWG personelle Ressourcen frei - etwa für den Komplex Hauptstraße 443-447. Architektenbüros wurden beauftragt, um Planungen für einen Neubau auf den Grundstücken der Brandruine und der beiden benachbarten Gebäude zu entwickeln. "Im Februar können wir hoffentlich loslegen", sagte Pätz.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Wirtz ist mit der Arbeit der Gesellschaft sehr zufrieden. "Die WWG ist sehr, sehr sparsam aufgestellt und bekommt die Arbeit trotzdem sehr gut erledigt. Sie vergisst bei allen Aktivitäten auch nicht ihre Kernaufgabe, den Wohnungsbau", sagt er. Dabei werde kontinuierlich am Bestand gearbeitet, die Wohnungen würden nicht als "Melkkühe" betrachtet.

Bilanzgewinn 2012:

Insgesamt 180.375 Euro

"Die Besucherzahl auf dem Drachenfels ist um 30 bis 35 Prozent gestiegen"

Die städtische Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) mbH der Stadt Königswinter hat das Geschäftsjahr 2012 mit einem Jahresüberschuss von 195.709 Euro abgeschlossen.

Zuzüglich des Gewinnvortrages von 4665 Euro und abzüglich der Einstellung in die gesellschaftsvertraglichen Rücklagen in Höhe von 20.000 Euro führte dies zu einem Bilanzgewinn von 180.375 Euro.

Die WWG bietet in den Bereichen der Wirtschaftsförderung, der Stadtentwicklung, des Stadtmarketings und des Wohnungsbaus eine breite Palette von Dienstleistungen an.

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