Klaudt war es wichtig, dass sämtliche Mitarbeiter, 35 in Bonn und fünf in Bad Neuenahr-Ahrweiler, übernommen wurden. So soll sich an Ausrichtung und Angebot der Firma nichts ändern, wie Niederlassungsleiter Stefan Theel sagt. Nach seinen Angaben liegt der Privatkundenanteil heute bei 35 Prozent, bei den andern Raab-Karcher-Niederlassungen - 256 Stück in Deutschland - bei rund fünf Prozent.

Die Firma ging vor 90 Jahren aus dem Dachdeckerbetrieb IK Vollmar hervor und siedelte sich an der Breiten Straße an. Etwa zehn Jahre später folgte der Umzug an die Kölnstraße 103. Bis 1954 war Karl Brenner Partner von Klaudts Vater Josef, verkaufte später seine Anteile an ihn, da er kinderlos war. 1970 übernahm Detlev Klaudt den Baustoffhandel von seinem kurz zuvor gestorbenen Vater. Mit 15 Mitarbeitern ging es am jetzigen Bonner Standort los. Als 1980 der Heinrich-Böll-Ring gebaut wurde, sei das durch den wachsenden Durchgangsverkehr der "Impulsgeber für eine neue Unternehmensphilosophie geworden, sich mehr dem Privatmann zu öffnen", sagt Klaudt.

Die Leute wollten ihre Häuser sanieren, die Produkte seien über die Jahre immer vielfältiger geworden. Fliesen und Marmor zum Beispiel kämen heute von weit her. Entsprechend müsste der ideale Mitarbeiter heutzutage nicht nur ein guter Kaufmann sein, sondern sich auch mit Technik und Computer gut auskennen. "Und er muss Geschmack haben", sagt Klaudt, dem auch der vor etwas mehr als einem Jahr fertiggestellte Bau am Hauptbahnhof gehört, in dem das Intercityhotel (Steigenberger) untergebracht ist.

Brenner & Klaudt hatte bislang einen Jahresumsatz von 16 Millionen Euro. Bei Raab Karcher liegt er bei 2,2 Milliarden Euro. Mit der Ansiedlung in Bonn erschließt sich Raab Karcher nun diesen Teil der Rheinschiene. Die nächsten Filialen befinden sich in Köln und Koblenz. Klaudt selbst bleibt Grundstückseigentümer am Heinrich-Böll-Ring und will zur Verwaltung der Immobilie sich dort auch ein Büro einrichten.