Kommentar zu Bayer-Monsanto Wichtige Hürde

Meinung | Bonn · Grünes Licht aus Brüssel: Mit der Nachricht der europäischen Kartellwächter kommt der Milliardenkauf von Bayer einen guten Schritt voran. Allerdings steht die Entscheidung in den USA noch aus. Der Deal bleibt zudem höchst umstritten.

 Das Bayer-Werk in Leverkusen.

Das Bayer-Werk in Leverkusen.

Foto: dpa

Es läuft deutlich zäher als erhofft, aber so langsam formt sich bei der angestrebten Übernahme des US-Saatgutproduzenten Monsanto für den Bayer-Konzern eben auch ein klareres Bild.

Weg zum Agrochemie-Giganten

Ob das Okay der EU zum Milliardenkauf jetzt schon der Meilenstein ist, zu dem Bayer-Chef Werner Baumann ihn am Mittwoch am liebsten gemacht hätte, sei dahingestellt. Eine von mehreren wichtigen Hürden auf dem Weg zum Agrochemie-Giganten jedenfalls ist bezwungen.

Hürden in den USA

Schließlich galten die Kartellbehörden weltweit – neben den unvorstellbaren 62,5 Milliarden Dollar die bewegt werden –, von Beginn an als das größte Risiko in dem Spiel. Und die schwierigsten, weil derzeit am wenigsten berechenbaren Wettbewerbshüter sitzen wohl in den USA. Von dort steht das Votum noch aus. Baumann hat sehr früh auch den persönlichen Kontakt zu US-Präsident Donald Trump gesucht, um die Chancen für den Deal besser einschätzen zu können. Allerdings ist seitdem viel Wasser den Rhein bei Leverkusen hinuntergeflossen. „Zuverlässiger Wirtschaftspartner“ ist nicht mehr die erste Beschreibung, die einem für die US-Administration einfällt.

Vertrauen gewinnen

Und selbst wenn von nun an kartellrechtlich alles planmäßig läuft – die EU-Genehmigung dürfte der ohnehin großen Schar der Kritiker in der Öffentlichkeit noch einmal Auftrieb geben. Das Vertrauen in Bayer-Monsanto zu gewinnen, bleibt die größte Herausforderung.

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