Beschluss im Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler soll Energiemanager einstellen

Bad Neuenahr-Ahrweiler · Der Rat Bad Neuenahr-Ahrweilers hat die Einstellung eines städtischen Energiemanagers beschlossen. Dieser soll beim Wiederaufbau nach der Flut auf erneuerbare Energien setzen – und ungenutzte Potenziale ausschöpfen.

 Das Rathaus von Bad Neuenahr-Ahrweiler: Laut Ratsbeschluss soll bald ein Energiemanager für die Stadtverwaltung arbeiten. 

Das Rathaus von Bad Neuenahr-Ahrweiler: Laut Ratsbeschluss soll bald ein Energiemanager für die Stadtverwaltung arbeiten. 

Foto: Martin Gausmann

Mit der Einstellung eines Energiemanagers will die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler das Energiemanagement der städtischen Gebäude verbessern. Das beschloss der Stadtrat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Das Gremium hofft dafür auf einen Zuschuss von 300 000 Euro für die Jahre 2022 bis 2025. In dieser Zeit werde die Stelle insgesamt knapp 430 000 Euro an Kosten verursachen, wovon die Stadt lediglich einen Eigenanteil von von knapp 130 000 Euro zu stemmen hätte. „Damit können wir das, was wir schon seit 25 Jahren wollen, endlich auch umsetzen“, freute sich Bürgermeister Guido Orthen (CDU).

Viele Liegenschaften zerstört oder beschädigt

Viele der städtischen Liegenschaften seien durch die Flutkatastrophe vom 14. Juli 2021 zerstört oder beschädigt worden, doch mit den nunmehr anstehenden Neubauten und Sanierungen könne die Stadt nicht nur auf erneuerbare Energien setzen, sondern auch bislang ungenutzte Energie-Einsparpotenziale ausschöpfen.

Um die Energieeffizienz der städtischen Liegenschaften zu steigern, bedürfe es der Einführung eines Energiecontrollings. Bisher habe es bereits eine Energieberichterstattung gegeben, allerdings immer mit mindestens einem Jahr Verspätung. Mögliche Sanierungspotenziale könnten daher ebenfalls nur mit Verspätung identifiziert werden, die Umsetzung koste ebenfalls Zeit. Daher schlage er die Einführung eines Energiemanagements und die Schaffung einer entsprechenden Stelle vor. Deren Aufgabe sei die Einführung eines Energiecontrollings, welches die engmaschige Betrachtung und Analyse der verbrauchten Energiemengen einzelner Liegenschaften zur Aufgabe habe. Ein solches Vorhaben sei zudem förderfähig und könne mit einem Zuschuss von 70 Prozent vom Bundesumweltministerium gefördert werden, sowohl für die Personalstelle wie auch für damit zusammenhängende Sachausgaben.

Wohl höhere Besoldung nötig

Wolfgang Schlagwein (Grüne) sah sich in seinen langanhaltenden Bemühungen endlich bestätigt: „Ich hoffe, dass wir das auch durchziehen können.“ Werner Kasel (SPD) sah die Energiepreise in ungeahnte Höhen steigen, „deshalb müssen wir auch im lokalen Rahmen endlich die Energiewende schaffen.“ Zudem müsse ein verstärktes Augenmerk der Energievermeidung gewidmet werden. Dr. Annette Gies (CDU) bat darum, mit den übergeordneten Behörden über neue Besoldungsmöglichkeiten nicht nur für diese Stelle zu reden, damit sich geeignetes Fachpersonal überhaupt bewerbe. Orthen sagte dies zu: „Wir haben der Landesregierung schon deutlich gemacht, dass wir hier im Katastrophengebiet anders besolden müssen als im Rest des Landes, sonst finden wir keine qualifizierten Leute für die anstehenden Aufgaben.“

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