Hans Peter Kürten ist tot Remagens Ex-Bürgermeister stirbt im Alter von 93 Jahren

Remagen · Hans Peter Kürten, der frühere Bürgermeister von Remagen, ist jetzt im Alter von 93 Jahren gestorben. Während seiner Amtszeit entstanden unter anderem die Remagener Fußgängerzone, das Freizeitbad sowie das Friedensmuseum in den ehemaligen Türmen der einstigen Ludendorff-Brücke.

 Hat Remagen stark geprägt: Hans Peter Kürten, von 1965 bis 1994 Bürgermeister der Stadt.

Hat Remagen stark geprägt: Hans Peter Kürten, von 1965 bis 1994 Bürgermeister der Stadt.

Foto: Martin Gausmann

Kaum jemand hat das Gesicht der Stadt Remagen so sehr geprägt wie Hans Peter Kürten, der von 1965 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1994 hauptamtlicher Bürgermeister war. Kürten, am 15. Mai 1929 in Langenfeld bei Leverkusen geboren, starb in der Nacht zum Sonntag im Alter von 93 Jahren im Kreise seiner Familie in der Curanum-Seniorenresidenz in Remagen.

Während Kürtens Amtszeit entstanden beispielsweise die Remagener Fußgängerzone, Freizeitbad und Rheinhalle, Süd- und Nordeinfahrt, die Friedenskapelle „Schwarze Madonna“ sowie das Friedensmuseum in den ehemaligen Türmen der einstigen Ludendorff-Brücke. Außerdem war Kürten Motor der Remagener Städtepartnerschaften mit Georgsmarienhütte und Maisons-Laffitte. Und nachdem der Bundestag am 20. Juni 1991, drei Jahre vor dem Ende von Kürtens Bürgermeister-Zeit, den Bonn-Berlin-Umzug beschloss, gab Kürten nochmal richtig Gas. So ist es auch ihm zu verdanken, dass Remagen den weitaus größten Teil der in der Bonn-Berlin-Ausgleichsvereinbarung bewilligten Ausgleichszahlungen für den Kreis Ahrweiler erhielt – 94,6 Millionen Euro für den Bau des RheinAhrCampus in Remagen und 17,6 Millionen Euro Bundesmittel für das Arp-Museum in Rolandseck.

Daneben war Kürten viele Jahre lang Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes Rheinland-Pfalz sowie der Stiftung Hans Arp und Sophie-Taeuber-Arp sowie des Vereins Friedensmuseum „Brücke von Remagen“. Für seine Verdienste um die Römerstadt und die Völkerverständigung ist Kürten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande (1979), der Ehrenbürgerschaft der Stadt Remagen (2019) und dem Friedenskreuz der Confédération Européenne des Anciens Combattants ausgezeichnet worden.

Mit Museumsfinanzierung internationale Aufmerksamkeit erweckt

Internationale Aufmerksamkeit erweckte Kürten insbesondere mit der Finanzierung des Friedensmuseums: Am 7. März 1978, genau 33 Jahre, nachdem die Amerikaner die Brücke erobert hatten, bot er erstmals Steine der Brückenpfeiler als Souvenirs. Seine Idee, die Ummantelung der 1977 abgerissenen Strompfeiler in kleinen Stücken und mit Zertifikat zu verkaufen, stieß auf reges Kaufinteresse. Am Anfang noch etwas grob und groß, wurden die Fragmente später in Kunstharz gegossen und – zusammen mit einem Modell der Brücke sowie einem klein gerollten Zertifikat – für 30 Euro auch an der Brücke verkauft. Bis August 2005 sind auf diese Weise 4307 Steine veräußert worden. In Ländern rund um den Globus berichteten Medien über Kürtens Aktion.

US-Veteranen meldeten sich bald nach dem Beginn der Aktion und schickten Fotos, Notizen und Skizzen, die später im Friedensmuseum ausgestellt wurden. So wie James W. Ashley, Navigator der US-Luftaufklärung. Auf seinem Bild sieht man die Remagener Brücke aus der Luft und viele kleine Punkte in der Landschaft. Jeder Punkt ein Bombenkrater. Andere Überbleibsel erinnern an das Kriegsgefangenenlager „Goldene Meile“, in dem gegen und nach Kriegsende über Monate etwa 280.000 Menschen unter offenem Himmel zusammengepfercht waren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort