Wiedereröffnung nach der Flut Neurologische Therapie jetzt auf dem Sprengnetter-Campus in Bad Neuenahr

Bad Neuenahr · Nach der Flut musste die Lebenshilfe ihr neurologisches Therapiezentrum in Ahrweiler aufgeben. Jetzt wurde die Wiederöffnung der Einrichtung gefeiert – auf dem Sprengnetter-Campus in Bad Neuenahr.

 Besonders stolz ist das Team der Neurologischen Therapie Rhein-Ahr auf das hochmoderne Laufband für den Ganganalyse, das bei der feierlichen Wiedereröffnung vom Kreisstadt-Beigeordneten Hans-Jürgen Juchem gleich einmal getestet wurde.

Besonders stolz ist das Team der Neurologischen Therapie Rhein-Ahr auf das hochmoderne Laufband für den Ganganalyse, das bei der feierlichen Wiedereröffnung vom Kreisstadt-Beigeordneten Hans-Jürgen Juchem gleich einmal getestet wurde.

Foto: Volker Jost

Am neuen Standort, mit jeder Menge frischer Ideen und modernster Technik feierte die Neurologische Therapie Rhein-Ahr jetzt die Wiedereröffnung nach der Flut. Bei der verheerenden Katastrophe vom 14. Juli 2021 waren die bisherigen Praxisräume in der Schülzchenstraße in Ahrweiler samt Inventar komplett zerstört worden – der Schaden betrug etwa 1,5 Millionen Euro. Am neuen Standort im ersten Obergeschoss auf dem Sprengnetter-Campus in der Heerstraße 109 in Bad Neuenahr wird die Gelegenheit genutzt, das vor 25 Jahren gegründete Therapiezentrum für Rehabilitation, Eingliederung und Nachsorge in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH nach den allerneuesten therapeutischen Gesichtspunkten auszurichten und mit den modernsten Gerätschaften auszustatten.

„Die heutige Wiedereröffnung des Therapiezentrums ist für das medizinische und therapeutische Angebot der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und damit des gesamten Kreises Ahrweiler ein wichtiger Schritt, der auch Hoffnung gibt“, betonte auch der Kreisstadt-Beigeordnete Hans-Jürgen Juchem. Von solchen Terminen gehe für die Bevölkerung ein wichtiges Signal aus. Jedes Angebot, das wieder oder neu zu Verfügung steht, zeige allen, dass es vorangeht.

Gerade die Angebote des Gesundheitssektors seien extrem wichtige Bausteine der Daseinsvorsorge. Deshalb sei ein funktionierendes und leistungsfähiges Gesundheitswesen so wichtig für einen Wohnstandort und für die Kreisstadt als Gesundheitszentrum noch einmal in ganz besonderem Maße. „Auf dem Weg dahin, der sicherlich noch einige Anstrengungen bedarf, ist jeder noch so kleine Schritt ein Zeichen und eine Botschaft: es wird!“

Großes Lob gab es auch von Ulrich van Bebber, dem Vorsitzenden der Lebenshilfe Kreis Ahrweiler, die gemeinsam mit der Lebenshilfe Mayen Koblenz und dem Lebenshilfe-Landesverband Rheinland-Pfalz Gesellschafter des Therapiezentrums ist. Die Wiedereröffnung habe für die Lebenshilfe im Kreis Ahrweiler nach der Tragödie durch die Flutkatastrophe auch eine symbolische Bedeutung. „Wir wollen damit auch nach innen und nach außen signalisieren, dass es weitergeht, dass es trotz der nach wie vor schwierigen Lage wieder aufwärtsgeht, dass wir uns auch neuen Themen zuwenden und uns weiterentwickeln wollen.“

Fläche von 700 Quadratmetern

Bereits seit Mai kümmert sich das Team um Geschäftsführer Stefan Möller, die Leitende Ärztin Elke Vespo und den Therapeutischen Leiter Markus Ebner auf dem Sprengnetter-Campus um Menschen mit neurologischen Erkrankungen, etwa Schlaganfall-Patienten. „Wir bieten hier wohnortnahe modernste interdisziplinäre Therapiemöglichkeiten“, erläuterte Möller. Gerade die wohnortnahe therapeutische Versorgung erlaube es, im konkreten Lebens- und Arbeitsumfeld des Betroffenen zu behandeln – „da, wo das Leben spielt.“

Auf einer Fläche von 700 Quadratmetern steht eine Vielzahl von Therapieräumen mit unterschiedlicher Ausrichtung zur Verfügung, so dass auf jeden Patienten und seine speziellen Bedürfnisse individuell eingegangen werden kann. Ohnehin habe sich das Therapiezentrum die Teilhabe auf die Fahne geschrieben, so Möller, denn letztlich gebe der Patient die Richtung vor, in der die Therapie sich entwickeln soll.

Paul Reuther, der Gründer des Therapiezentrums, dankte insbesondere den zahlreichen Unterstützern, die fast eine Million Euro für den Wiederaufbau des Therapiezentrums gespendet hätten. Darunter seien zahlreiche befreundete Organisationen aus dem medizinischen Bereich gewesen. Darüber hinaus steuerte das Land Rheinland-Pfalz etwa 700 000 Euro aus dem Fluthilfe-Fonds für Unternehmen bei. Von dem Geld seien nicht nur die Räume renoviert, sondern auch die notwendigen Geräte angeschafft worden.

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