Zu wenig Platz in den Grundschulen Bad Breisig benötigt Container für den Unterricht

Bad Breisig · In den Grundschulen in Bad Breisig reicht der Platz für die Schülerinnen und Schüler nicht mehr aus. Deshalb will die Stadt jetzt Container für den Unterricht anschaffen.

 In Bad Breisig steigen die Schülerzahlen, auch an der Lindenschule (unser Foto). Weil Räume fehlen, will die Stadt nun Container aufstellen.

In Bad Breisig steigen die Schülerzahlen, auch an der Lindenschule (unser Foto). Weil Räume fehlen, will die Stadt nun Container aufstellen.

Foto: Martin Gausmann

Eigentlich sind steigende Schülerzahlen ein gutes Zeichen für die Entwicklung und Attraktivität einer Stadt. Jedoch müssen die Schüler auch angemessen untergebracht und unterrichtet werden können. In Bad Breisig werden nun dringend weitere Raumkapazitäten benötigt. An den beiden Grundschulen ist Handlungsbedarf angesagt. Mit Schulcontainern will die Stadt nun eine Interimslösung herbeiführen. Dabei ist ein Erweiterungsbau der Lindenschule am nördlichen Ende der Quellenstadt längst beschlossen. Der Bauantrag ist jedoch noch nicht genehmigt, obwohl er seit Dezember 2020 der Baugenehmigungsbehörde – der Kreisverwaltung – vorliegt.

370 Kinder werden im laufenden Schuljahr in 16 Klassen in der Lindenschule unterrichtet, nach einer statistischen Auswertung werden es 2026 bereits 418 Schüler sein. Für die Grundschule im benachbarten Brohl-Lützing ist ebenfalls Wachstum prognostiziert: Statt der aktuellen 108 Kinder werden dort bereits im kommenden Jahr 115 Schüler erwartet. Die Klassenobergrenze ist auf 24 Schülern festgelegt. Ab dem 25. Kind ist eine Aufteilung der Klasse vorzusehen. Heißt für Bad Breisig: Bereits ab dem neuen Schuljahr 2022/2023 reichen die vorhandenen Räume nicht mehr aus.

Bücherei muss als Klassenraum genutzt werden

Neben dem Bedarf am Vormittag wird in der Lindenschule bereits jetzt die Möglichkeit der Ganztagesschule vorgehalten. Für dieses Angebot können alle Eltern ihre Kinder anmelden. Diese nehmen dann verpflichtend von Montag bis Donnerstag am Nachmittagsangebot bis 16 Uhr teil. Ebenso ist die Einnahme des Mittagessens für die Kinder verpflichtend. Als weiteres Angebot hält die Lindenschule die Betreuende Grundschule (BGS) vor. Hier werden momentan bis zu 80 Kinder im Zeitraum von 12 bis 14 Uhr betreut.

Mit dem Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich ab dem Schuljahr 2026/27 und der steigenden Schülerzahlen wird demnach auch im Nachmittagsbereich das Raumprogramm erweitert werden müssen. „Es werden aufgrund der steigenden Schülerzahlen in den nächsten beiden Schuljahren drei zusätzliche Klassenräume in der Lindenschule benötigt“, so Bürgermeister Marcel Caspers, der die Zahlen in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses vortrug. In der Brohl-Lützinger Leo-Stausberg-Schule wird das Angebot der betreuenden Grundschule vorgehalten. Hier können die Kinder ein warmes Mittagessen zu sich nehmen und die Hausaufgaben erledigen. Dieses Angebot wird von etwa 60 Kindern in Anspruch genommen. Selbst die Bücherei muss inzwischen als Klassenraum genutzt werden.

Frühestens in vier Monaten rechnet Caspers mit einer Baugenehmigung für den Erweiterungskomplex der Lindenschule. Sobald dies der Fall ist, sollen die ersten Auftragsvergaben erfolgen. Vor 2025, so der Stadtbürgermeister, sei nicht mit einer Fertigstellung zu rechnen. Daher bedarf es der Übergangslösungen mit gemieteten Container-Modulen: drei provisorische Klassen für die Lindenschule und einer für die Schule in Brohl-Lützing. Die Mietkosten werden sich nach Mitteilung der Verwaltung auf rund 7000 Euro im Monat belaufen.

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