Kreis Ahrweiler Landratskandidatin Cornelia Weigand weist Kritik zurück

Altenahr · Altenahrs Bürgermeisterin Cornelia Weigand hält die Vorwürfe an ihre Verwaltung für unfair. Dass es bei der Kommunikation gehakt habe, tue ihr leid, lässt die Landratskandidatin wissen.

 Wenn es Kritik an konkreten Vorgängen gebe, „sollten mir diese genannte werden, damit ich dazu Stellung nehmen kann“, sagt Cornelia Weigand.

Wenn es Kritik an konkreten Vorgängen gebe, „sollten mir diese genannte werden, damit ich dazu Stellung nehmen kann“, sagt Cornelia Weigand.

Foto: Martin Gausmann

Cornelia Weigand, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr und Kandidatin für das Landratsamt im Kreis Ahrweiler, hat zu den massiven Vorwürfen von elf Ortsbürgermeistern Stellung bezogen. Diese hatten der von Weigand geleiteten Verwaltung Untätigkeit, mangelnde Koordination und Kommunikation bescheinigt. Außerdem begegnen sie Weigands Kandidatur für das vakant gewordene Amt im Ahrweiler Kreishaus mit Ablehnung und Unverständnis. Auf Anfrage des General-Anzeigers sagte Weigand: „Ich bedauere, dass es offenbar zu Missverständnissen zwischen mir und den Ortsbürgermeistern gekommen ist. Und dass es bei der Kommunikation gehakt hat, tut mir leid. Ich finde es schwierig, auf die pauschale Kritik zu reagieren.“

Wenn es Kritik an konkreten Vorgängen gebe, „sollten mir diese genannte werden, damit ich dazu Stellung nehmen kann“, teilte Cornelia Weigand unserer Redaktion mit. Die pauschalen Vorwürfe an die Verwaltung halte sie für unfair: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung erbringen seit Monaten unter extrem erschwerten Bedingungen und oft bei eigener Betroffenheit das Menschenmögliche.“ Zu ihrer Kandidatur sagte die seit zwei Jahren amtierende Bürgermeisterin: „Mein Entschluss, als Landrätin zu kandidieren, kommt aus meiner Überzeugung, aus dieser Position heraus mehr für die Region und damit für die Verbandsgemeinde Altenahr tun zu können.“

Schulstandort in Dernau im Fokus

Zu den wesentlichen Kritikpunkten der Ortsbürgermeister gehörte auch eine angebliche Untätigkeit bei der Suche nach einem neuen Schulstandort in Dernau. Nach der Zerstörung der dortigen Grundschule durch die Flutkatastrophe im Juli konnten die sechs Klassen der Martinschule auf umliegende Schulen in Ringen, Gelsdorf und Leimersdorf verteilt werden. Den Eltern wurde von der Verwaltung und auch vom Schulleiter Ralf Stollorz vermittelt, die Verwaltung bemühe sich mittelfristig um Container als Ersatzstandort. Weil es auch nach fast fünf Monaten keinerlei Anzeichen einer Suche nach einem Ersatzstandort gebe, sei der Unmut der Elternschaft langsam gewachsen, beklagte Dernaus Bürgermeister Alfred Sebastian.

Die derzeitige Lösung mit den drei Schulstandorten sei nicht nur aufgrund langer Fahrzeiten belastend für Kinder und Eltern, sondern auch wegen des häufigen Unterrichtsausfalls. Denn bei Krankheit einer Lehrperson gebe es wegen der räumlichen Trennung der Schulstandorte so gut wie keine Vertretung.

„Keine Reaktion“ auf Bürgermeister-Brief

Auf einen Brief der Bürgermeister der Ortsgemeinden Dernau, Rech und Mayschoß auf Veränderung habe es keine Reaktion der Verbandsbürgermeisterin gegeben. „Wir bitten im Namen unserer Ortsgemeinden darum, auf die Verteilung auf drei Standorte in der Gemeinde Grafschaft zu verzichten“, hieß es in dem Schreiben. Zu Beginn der jüngsten Ratssitzung wurde Weigand nun eine Liste mit 750 Unterschriften überreicht, die eine schnellere wohnortnahe Schulversorgung fordern. Es sei im Interesse der bereits durch Fluterlebnisse traumatisierten Kinder, nun endlich eine Lösung im Sinne der Schüler zu finden, hieß es dort.

Der Bürgermeister der Ortsgemeinde Altenahr, Rüdiger Fuhrmann, stellte indes klar, dass sich die Kritik der Ortsbürgermeister nicht pauschal gegen die Arbeit der Mitarbeiter der Verwaltung gerichtet habe. Man sei jedoch dringend auf Entscheidungen zur Zukunft der Liegenschaften der Verbandsgemeinde angewiesen, da die eigenen Planungen der Ortsgemeinde davon abhängig seien. Viele Entscheidungen stünden noch aus. Die Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung hätten dies als unberechtigte Kritik an deren Arbeit werten können.

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