Explosion in Leverkusen Nach Explosion in Leverkusen letzter Vermisster tot geborgen

Update | Leverkusen · Nach der verheerenden Explosion in einer Leverkusener Sondervermüllverbrennungsanlage ist der letzte Vermisste tot gefunden worden. Was zu der Katastrophe geführt hat, ist noch unklar.

 Bild vom Brand in der Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage.

Bild vom Brand in der Leverkusener Sondermüllverbrennungsanlage.

Foto: dpa/Oliver Berg

Rund zweieinhalb Wochen nach der Explosion in einer Sondermüllverbrennungsanlage in Leverkusen ist der letzte Vermisste gefunden worden. Feuerwehr und Polizei hätten den 50-jährigen Mitarbeiter tot geborgen und identifiziert, teilte die Kölner Polizei mit. Die Suche nach Vermissten sei damit abgeschlossen, die Aufräumarbeiten und Spurensicherung der Brandermittler am Explosionsort gehe aber weiter, so die Mitteilung.

Damit steigt die Zahl der Todesopfer bei dem Unglück vom 27. Juli auf sieben. 31 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Explosion eingeleitet. Sie will herausfinden, ob menschliche Fehler zu der Katastrophe geführt haben

Der Chempark-Betreiber Currenta veröffentlichte Anfang der Woche Informationen über den Inhalt der zerstörten Lagertanks. In dem explodierten Lagertank 3 hätten sich 14 Kubikmeter schwefel- und phosphorhaltige Reststoffe befunden, wie sie bei der Produktion von Pflanzenschutzmitteln entstehen, berichtete das Unternehmen am Mittwoch. Die Produktionsrückstände seien von einem ausländischen Unternehmen zur Entsorgung in die Sondermüllverbrennungsanlage nach Leverkusen gebracht worden.

In sieben weiteren durch die Explosion und den anschließenden Brand zerstörten Lagertanks befanden sich lösemittelhaltige Produktionsrückstände, die unterschiedliche Konzentrationen von Halogenen, Alkaloiden und Schwefel enthielten.

Luft-, Pflanzen- und Bodenproben des NRW-Landesumweltamtes (LANUV) und eigene Analysen von Currenta hätten nach der Explosion jedoch keine bedenklichen Rückstände von Chemikalien gefunden, bekräftigte das Unternehmen. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die einzelnen Bestandteile der Agrarchemikalien durch den unmittelbar nach der Explosion einsetzenden Brand fast vollständig zerstört oder durch die Thermik in größere Höhen getragen und dabei stark verdünnt wurden.“

Bei dem Unglück waren Ende Juli sechs Menschen ums Leben gekommen, eine weitere Person wird vermisst. 31 Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

(dpa)
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