Konzert im Kunstraum 17-jährige Pianistin aus dem Kosovo zu Gast in Bad Honnef

Bad Honnef · Die 17-jährige Lisa Sahatqui aus dem Kosovo hat einen der wichtigsten Nachwuchspreise für Pianisten in ihrer Heimat gewonnen. Stifter des Preises sind zwei Musikliebhaber aus Bad Honnef, denen der Kulturaustausch am Herzen liegt. Bei einem Konzert im Kunstraum am Rathausplatz hat die 17-Jährige jetzt ihr Können gezeigt.

 Lisa Sahatqui hat bei einem Konzert in Bad Honnef Werke von Robert Schumann, Claude Debussy und Frédéric Chopin präsentiert.

Lisa Sahatqui hat bei einem Konzert in Bad Honnef Werke von Robert Schumann, Claude Debussy und Frédéric Chopin präsentiert.

Foto: Herbert Groeger

Eigentlich wollte sie Balletttänzerin werden. Doch es kam anders. Zum Glück. Mit gerade einmal 17 Jahren steht Lisa Sahatqui am Beginn einer verheißungsvollen Karriere als Pianistin. Und das hat auch mit Bad Honnef zu tun. Bei einem Konzert im Kunstraum am Rathausplatz hat die junge Künstlerin aus der Republik Kosovo jetzt mit ihren gefühlvollen Interpretationen das Publikum beeindruckt.

Im vergangenen Jahr hatte Lisa Sahatqui einen der wichtigsten Nachwuchspreise für Pianisten in ihrer Heimat gewonnen. Stifter des Preises, der anlässlich des Festivals „Chopin Piano Fest“ vergeben wird, sind Anne und Herbert Groeger aus Bad Honnef, zwei Musikliebhaber, die sich seit Jahrzehnten der Förderung der Musik und des Kulturaustauschs verschrieben haben. Seit fünf Jahren loben sie beim Festival den „Special Prize“ aus, der in der Republik Kosovo ein hohes Ansehen genießt und für die jungen Künstlerinnen und Künstler eine große Chance bietet. Denn Bestandteil der Auszeichnung ist stets eine Reise nach Deutschland und damit verbunden auch die Möglichkeit, hier Konzerte zu geben und Kontakte zu knüpfen. So wie gerade, als die junge Pianistin ihre Zuhörer mit Werken unter anderem von Robert Schumann, Claude Debussy und Frédéric Chopin begeisterte. Ein privater Freundeskreis rund um die Preisstifter hatte zu dem sehr persönlichen Konzert geladen.

Studium in Deutschland ist das Ziel

Mit sieben Jahren entdeckte Lisa Sahatqui ihre Leidenschaft für die Musik. „Eigentlich wollte ich wie meine Schwester auch mit Ballett anfangen, aber dann gefiel mir die Musik besser als das Tanzen“, berichtet sie im Gespräch mit dem General-Anzeiger über den Beginn ihrer musikalischen Entwicklung. Schnell zeigte sich, wie richtig ihre Entscheidung war und wie groß ihr Talent. Schon als Kind nahm sie an nationalen und internationalen Musikfestivals teil. Als Zwölfjährige trat sie öffentlich gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester Kosovo auf. Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse hat sich in den vergangenen Jahren durch den Besuch zahlreicher Meisterklassen nationaler und internationaler Pianisten weiterentwickelt. „Lisa Sahatqui ist zu einer jungen, aufstrebenden Pianistin mit Perspektiven herangereift“, betonte Herbert Groeger bei der Vorstellung der Künstlerin, die in Pristina lebt.

Ihr Talent und ihr Potenzial brachte ihr im vergangenen Jahr eine weitere renommierte Auszeichnung in Frankreich ein. Das Preisträgerkonzert vor mehr als 300 Menschen fand vor wenigen Wochen in Paris statt. Und ob Paris oder Bad Honnef – Lisa Sahatqui zog ihre Zuhörer mit ihren Interpretationen in den Bann und erntete großen Applaus. Die junge Pianistin hat noch viel vor. Der aktuelle Aufenthalt in Deutschland bietet ihr die Chance, ihre internationale Ausbildung zu starten. Daher stand auch ein wichtiges Treffen mit einem Hochschulprofessor auf ihrem Besuchsprogramm. Denn die junge Pianistin würde gerne in Deutschland ein Klavierstudium aufnehmen.

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