„Baegi“ wechselt den Standort Wie es mit dem Bauspielplatz in Aegidienberg weitergeht

Aegidienberg · Auf dem Bauspielplatz Aegidienberg können Kinder und Jugendliche eine eigene kleine Welt erschaffen. Während der Sommerferien konnten sie bisher am Specksbau den Umgang mit Werkzeug erlernen. Jetzt zieht der Bauspielplatz um.

 Auf diesem Grundstück in Orsberg soll noch dieses Jahr der Bauspielplatz Aegidienberg entstehen.

Auf diesem Grundstück in Orsberg soll noch dieses Jahr der Bauspielplatz Aegidienberg entstehen.

Foto: Hannah Krause

Der Bauspielplatz Aegidienberg, kurz „Baegi“, ist ein Ferienprogrammpunkt des Jugendtreffs Aegidienberg, in welchem Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren den Umgang mit Werkzeug lernen können, indem sie ihr eigenes Dorf aufbauen. Der Jugendtreff Aegidienberg stellt das Projekt jedes Jahr unter ein anderes Thema, zu dem die Kinder und Jugendlichen basteln. Am Specksbau wurden zum Beispiel ein Rummel, ein Hexendorf und ein europäisches Dorf aufgebaut. Dieses Jahr soll ein „Kinderkunstdorf“ entstehen. Der Bauspielplatz wird jedoch nicht mehr am Specksbau, sondern ab diesem Jahr in Orscheid stattfinden – und auch dortbleiben.

Der Specksbau bietet zwar viel Platz für die Bauwerke, aber er „war von Anfang an nur ein Provisorium“, sagt der Leiter des Jugendtreffs Aegidienberg, Michael Neusel. Großes Manko war vor allem die Infrastruktur an der Wiese: Wegen des fehlenden Abwasserabflusses mussten jeden Tag während des Programms mehrere Kanister hin und wieder zurückgeschleppt werden. Außerdem stand die Wiese nur für jeweils drei Wochen in den Sommerferien zur Verfügung. Danach mussten die Werke der jungen Handwerkerinnen und Handwerker wieder abgebaut werden, damit auch andere die Wiese nutzen können.

Specksbau war von Anfang an nur ein Provisorium

Eine neue Fläche an der Orscheider Straße soll bei der Lösung dieser Probleme Abhilfe schaffen: Eine entsprechende Infrastruktur wird installiert und die Fläche wird ausschließlich für den Bauspielplatz genutzt, sodass die jungen Leute ihre Bauwerke auch später noch betrachten können.

Der Bauspielplatz wird vorerst nur als Teil von Projekten und Programmen des Jugendtreffs zugänglich sein. Einen öffentlichen Spielplatz daraus zu machen, wäre zwar schön, momentan aber nicht umsetzbar, so Neusel: „Es müsste immer jemand da sein, um die Kinder zu betreuen, das funktioniert derzeit nicht“. Der Jugendtreff überlegt stattdessen das Angebot auszuweiten. Der feste Standort bietet die Möglichkeit, das Programm auch in Herbst- und Osterferien sowie an einzelnen freien Sommertagen weiterzuführen.

Bis die neue Fläche genutzt werden kann, muss jedoch noch einiges getan werden, da das Gelände stark bewachsen ist. Dementsprechend müssen Büsche und Brombeeren zurückgeschnitten sowie Bäume, die nicht mehr sicher sind, entfernt werden. Das abgesägte Holz lässt sich für das Ferienprogramm jedoch nicht nutzen, da es einerseits für die Kinder schwer zu verarbeiten ist und andererseits nur abgesägt wird, wenn es morsch ist – keine gute Voraussetzung für Bauholz. Stattdessen wird das Holz aus dem letzten Jahr genutzt, soweit es noch stabil ist. Die Mitarbeiter des Jugendtreffs versuchen das Holz so abzubauen, dass es im Folgejahr wieder nutzbar ist.

Kinderkunstdorf startet am Montag, 26. Juni

Ab dem ersten Montag der Sommerferien, 26. Juni, können Kinder und Jugendliche über drei Wochen ihr Kinderkunstdorf bauen. Bis dahin muss der Bewuchs zurückgeschnitten, Gehölz gerodet und anschließend der Boden kultiviert werden, um regionale Blumen und Bäume zu pflanzen. Laut Philipp Siegel vom Fachdienst Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bad Honnef soll sich zwischen den Ferien auf dem Bauspielplatz ein „ökologisch wertvoller Wiesenbestand entwickeln“. Die Teilnehmer lernen also nicht nur etwas über das Handwerk, sondern auch über Natur und Artenvielfalt.

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