Angebot im Impfzentrum Geringer Andrang bei Impfungen ohne Termin im Rhein-Sieg-Kreis

Rhein-Sieg-Kreis · Seit diesen Montag können sich Bürger ohne Termin im Impfzentrum in Sankt Augustin gegen Corona impfen lassen. Zum Start war die Nachfrage jedoch gering. Der Rhein-Sieg-Kreis berät nun, wie man mehr vor Ort impfen kann.

 Kaum Andrang beim freien Impfen in Sankt Augustin.

Kaum Andrang beim freien Impfen in Sankt Augustin.

Foto: Jörg Manhold

Das Angebot ist verlockend: eine spontane Corona-Immunisierung im Kreisimpfzentrum – und das ganz ohne Termin. Das gilt seit Montagmorgen und noch mindestens bis Ende der Woche in Sankt Augustin. Denn das Land Nordrhein-Westfalen hat die „Woche des Impfens“ ausgerufen. Ziel ist es, möglichst viele Bürger, die bisher noch unentschlossen waren, zur Immunisierung gegen das Coronavirus zu ermuntern.

Denn nur wenn möglichst viele Menschen den vollen Impfschutz haben, kann sich das Virus nicht mehr nennenswert verbreiten. Solange es noch im Umlauf ist, kann es sich auch weiter verändern und möglicherweise irgendwann die Immunisierung umgehen. „Escape-Variante“ nennen das die Mediziner. Am Montag nun zogen die leitende Impfärztin, Jacqueline Hiepler, und ihre Kollegen am Standort Sankt Augustin die Spritzen auf in der Erwartung möglichst vieler Impfwilliger. Der Andrang blieb allerdings überschaubar. Gegen 14 Uhr waren erst 90 spontan Entschlossene gekommen. Insgesamt können im Impfzentrum des Kreises bis zu 2000 Menschen am Tag geimpft werden.

Werbung über soziale Medien

Der Rhein-Sieg-Kreis hatte im Vorfeld der Aktion auch auf seiner Internetseite Rhein-Sieg-Kreis.de um Aufmerksamkeit geworben. Motto: Einfach kommen und impfen lassen. Den Termin für die Zweitimpfung gibt es dann gleich vor Ort.

„Es waren überwiegend jüngere Leute da“, zog Hiepler ein erstes Fazit. Studierende und Azubis, Angehörige von älteren, bereits geimpten Menschen meldeten sich. Die Nachricht verbreitete sich überwiegend über die sozialen Medien wie Facebook. Es waren alle drei Impfstoffe vorhanden: Biontech, Moderna und Johnson&Johnson. Letzteres hat den Vorteil, dass bereits eine Impfdosis für den vollen Schutz ausreicht. Interessant ist für manch einen sicher, dass man sich aktuell weitgehend aussuchen kann, welches Präparat man erhält.

Enttäuschung über geringen Andrang

Hiepler zeigte sich am Montag ein bisschen enttäuscht: „Wir hätten gerne mehr Menschen geimpft“, sagt sie. Aber manch einer habe Angst vor dem Impfstoff, obwohl ja Biontech verfügbar sei. Derzeit gehen die Impfakteure davon aus, dass diejenigen, die sich gerne impfen lassen wollten, bereits eines der Angebote im Kreiszentrum oder in einer Arztpraxis angenommen haben.

Jetzt überlegt man, wie man Impfstoff zu den Menschen bringen kann, die sich noch nicht entschließen konnten. Am Mittwoch gibt es beim Kreis eine Konferenz dazu, wie man mehr vor Ort impfen kann. „Das ist ja nicht ganz trivial, denn wir müssen ja auch eine Infrastruktur haben, wie Kühlmöglichkeiten und Personal für Notfälle, falls mal jemand die Impfung nicht verträgt“, so Hiepler.

Für Freitag hat die Ärztin dennoch eine Impftournee für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis vorgesehen. Dann wird sie in entsprechenden landwirtschaftlichen Betrieben interessierte Erntehelfer mit Johnson&Johnson impfen. Die Rundfahrt startet in Wachtberg und geht über Meckenheim und Rheinbach bis Swisttal. Für alle Hennefer Bürger gibt es am Donnerstagnachmittag nochmal ein freies Impfangebot in der Meysfabrik. Vielleicht hat das noch mehr Echo.

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