Zweiter Unfall binnen fünf Tagen Erneut wurde in der Region ein Wolf überfahren

Hennef · Innerhalb von fünf Tagen wurde in der Region zum zweiten Mal ein junger Wolfsrüde im Revier Rodder überfahren. Genanalysen sollen jetzt bestätigen, ob er aus dem Leuscheider Rudel stammt.

 Eine Autofahrerin hat bei Hennef-Uckerath einen Wolf erfasst und tödlich verletzt. (Symbolbild).

Eine Autofahrerin hat bei Hennef-Uckerath einen Wolf erfasst und tödlich verletzt. (Symbolbild).

Foto: dpa/Ingo Wagner

Erneut wurde in der Region ein Wildunfall mit einem Wolf gemeldet. Der Unfall ereignete sich am Donnerstag, 20. Januar, gegen 8 Uhr auf der Landesstraße 268 bei Hennef-Uckerath, kurz vor der Ortschaft Büllesbach. Die Autofahrerin blieb unverletzt, ihr Auto trug laut Forstamt Rhein-Sieg-Erft einen minimalen Schaden davon. Der Wolf erlag noch vor Ort seinen Verletzungen. Bereits am Samstag, 15. Januar, wurde bei Eitorf ein junger, männlicher Wolf überfahren. Beide Unfallorte liegen etwa sechs Kilometer Luftlinie voneinander entfernt.

Der Körper des verstorbenen Tieres wurde, wie das vorherige Unfallopfer, ins Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung geschickt. Dort soll eine Sektion vorgenommen werden, um unter anderem das Alter und den Gesundheitszustand des jungen Wolfes feststellen zu können. Eine Genprobe wurde an das Senckenberg-Institut in Gelnhausen versandt. Die Untersuchung soll aufklären, ob es sich bei dem Wildtier um einen Nachkommen des Leuscheider Rudels handelt. „Das bedarf etwas Zeit“, erklärt Oliver Dreger, Wolfsbeauftragter vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft. „Bisher liegen beim Institut auch vom ersten betroffenen Tier noch keine Ergebnisse vor.“

Wölfe sind nachtaktiv

Laut „Lanuv“, dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW, handelt es sich bei den beiden überfahrenen Wölfen um die ersten in der Region Bergisches Land. Jedoch seien Verkehrsunfälle mit 75 Prozent die größte Todesursache für Wölfe in Deutschland. Ungewöhnlich sei es, dass beide Wölfe sich bei Tageslicht auf stark befahrene Straßen wagten. Für die eigentlich nachtaktiven Jungtiere beginnt nun die Zeit der Fortpflanzung und der Suche nach einem neuen Revier.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort