Tatverdächtige gefassst Betrüger versprechen 70-Jähriger in Sankt Augustin Wunderheilung

Sankt Augustin · Ein ungewöhnlicher Fall ereignete sich am Donnerstag in Sankt Augustin. Eine 70-jährige Frau aus Sankt Augustin wurde auf der Südstraße nacheinander von drei unbekannten Frauen angesprochen. Die Frauen erklärten ihr, dass sie krank und verhext sei.

Drei unbekannte Frauen verprachen einer 70-Jährigen Heilung gegen Geld. (Symbolfoto)

Drei unbekannte Frauen verprachen einer 70-Jährigen Heilung gegen Geld. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Am Donnerstagmittag war eine 70-jährige Frau aus Sankt Augustin in der Südstraße unterwegs. Dabei wurde sie nacheinander von drei unbekannten Frauen angesprochen. Die Unbekannten erzählten der Frau, dass sie sehr krank und verhext sei. Sie stehe mit einem Fuß bereits im Grab. Um ihr zu
helfen, solle sie einen größeren Geldbetrag holen, auf den man diesen Fluch übertragen könne. Die Unbekannten vereinbarten einen Treffpunkt, an dem die Frau erscheinen sollte, nachdem sie zu Hause ihr gesamtes Bargeld abgeholt hatte. Laut Polizei handelte es sich hierbei um einen kleineren Geldbetrag. Anschließend erschien die Frau an dem vereinbarten Treffpunkt.

Eine der Frauen wickelte vor Ort das Geld in ein Handtuch, zerschlug unter anderem ein Ei darüber und gaukelte der 70-Jährigen vor, dass sie dieses unter ihr Kopfkissen legen und darauf schlafen solle. Das würde den Heilungsprozess beschleunigen. Anschließend vereinbarten sie für den nächsten Tag in Sankt Augustin an der Mittelstraße ein erneutes Treffen, bei dem die 70-Jährige zu ihrer Hausbank gehen und einen fünfstelligen Betrag abholen sollte. Dadurch würde sie das „Schlechte“ aus ihrem Körper auf das Geld übertragen, versprachen die Frauen.

Polizei nimmt mutmaßliche Täterin fest

Der Frau kamen jedoch Zweifel und sie verständigte die Polizei. Zusammen mit Zivilbeamtinnen des Kriminalkommissariats 2 und einem Zivilbeamten des Verkehrskommissariats suchte die Frau den vereinbarten Treffpunkt auf. Dort trafen die Beamten eine der tatverdächtigen Frauen an und nahmen sie vorläufig fest. Der Polizei zufolge handelt es sich um eine 37-jährige Frau ohne festen Wohnsitz in Deutschland.

Die Beamten fanden bei der 37-Jährigen rund 23.000 Euro, die mutmaßlich aus weiteren Betrugsfällen stammen. Die Polizei stellte das Geld sicher. Die mutmaßliche Täterin sitzt nun in Untersuchungshaft wegen versuchten gemeinschaftlichen Betrugs.

(ga)
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