Neuer Roman Klaus Schönenbergs Erstlingswerk heißt „Schüereball“

Lohmar · „Schüereball“ ist der Titel des Erstlingswerks von Klaus Schönenberg. Die Geschichte der Edelweißpiraten aus Köln-Ehrenfeld inspirierte den Autor aus Lohmar-Wahlscheid zu seinem Roman.

 Klaus Schönenberg hat mit „Schüereball“ seinen ersten Roman veröffentlicht.

Klaus Schönenberg hat mit „Schüereball“ seinen ersten Roman veröffentlicht.

Foto: Schönenberg

Eine jüdische Familie im Köln der Nazizeit, ein Privatdetektiv in Wahlscheid, eine junge Jüdin aus New York, ein eingefleischter Altgeselle in einem Seniorenheim, geldgierige Bauhaie und korrupte Verwaltungsbeamte heute: Sie alle verbindet ein gemeinsamer Faden in der Geschichte von Klaus Schönenberg. Das Erstlingswerk des Autors mit dem Titel „Schüereball“ nimmt seinen Anfang in einem Schützengraben im Ersten Weltkrieg.

In seinem Roman zeichnet der gebürtige Wahlscheider, der fast sein ganzes Leben in diesem Lohmarer Stadtteil zugebracht hat, die Charaktere ohne Rücksicht auf Verluste. „Menschen, die sich erkannt fühlen, sind auch gemeint“, sagt der 68-Jährige, der sich zugleich in der Buchbeschreibung bei allen entschuldigt, „die sich auf den Schochen (die Füße) getreten fühlen“. Mit dem Schreiben beschäftigt sich der Geschäftsführer einer Internet-Firma schon seit den 90er Jahren. „Früher schrieb ich viele CD-Rezensionen und berichtete in Musikzeitschriften über Konzerte und Bands“, sagt der Musikfan. Mangels eigenem Talent mache er selber keine Musik. Dafür organisiert er gerne Konzerte.

Früheren Widerstandskämpfer der Edelweißpiraten persönlich kennengelernt

Zweimal jährlich lädt er in sein Haus ein, in dem er mit seiner Ehefrau lebt und sein Unternehmen mit fünf Mitarbeitern betreibt. „Hier haben 80 Leute Platz. Wir haben eine Bühnenecke, eine Theke und Platz zum Tanzen“, sagt er. Über die Musik lernte er auch die Kölner Edelweißpiraten kennen. Deren Ursprung waren Gruppen Jugendlicher mit teilweise oppositionellem Verhalten im Deutschen Reich. „Sie waren unangepasst, trugen lange Haare und zogen mit Gitarren übers Land, um Volkslieder zu singen“, sagt Schönenberg, der sich selbst ebenfalls als Querkopf bezeichnet. Die Geschichte der Edelweißpiraten aus Köln-Ehrenfeld inspirierte den Autor zu seinem Roman. Er hatte den früheren Widerstandskämpfer Jean „Schang“ Jülich in einer Kneipe kennengelernt, dieser hatte ihm Geschichten über die vom NS-Regime Verfolgten erzählt. „Er hat mich angespornt, das aufzuschreiben“, so Schönenberg.

Aus seinen ersten Aufzeichnungen von 2004 sollte eine Kurzgeschichte werden. „Vor vier, fünf Jahren fiel mir das wieder in die Hände. Ich schrieb eine Kurzgeschichte, dann noch eine und irgendwann hat es sich verselbstständigt“, erzählt der Geschäftsmann, der dafür zuvor keine Zeit gefunden hatte. In den vergangenen Monaten jedoch schrieb er die Geschichte fertig und widmete sie dem alten Mann, der ihn dazu inspiriert hat. Und so beginnt die kuriose Heimatgeschichte im Jahr 1919 und endet 2005.

Der Autor denkt an seinen Ruhestand, in dem er die Charaktere weiterentwickeln möchte. Allem voran ist dies ein ehemaliger Polizist, der als Privatdetektiv arbeitet und einen Umweltskandal aufdeckt.

Der Buchtitel „Schüereball“ indes bedeutet „Scheunenball“. Solche Feste wurden früher auf dem Land gefeiert. Auf einem Scheunenball endet der Roman.

Schüereball, Roman, 300 Seiten broschiert, erschienen am 20. März 2020 im Verlag ratiobooks,
ISBN: 978-3-96136-079-6. E-Book: 978-3-96136-080-2.

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