Übergang "Alter Heerweg/Weck-Werk" soll verschwinden

Die Diskussion um den Bahnübergang "Alter Heerweg/Weck-Werk" zwischen den Bahnhöfen Duisdorf und Witterschlick geht weiter. Die Deutsche Bahn Projekt-Bau plant, den Überweg an der Bahnstrecke Bonn-Euskirchen zu schließen.

Übergang "Alter Heerweg/Weck-Werk" soll verschwinden
Foto: Roland Kohls

Alfter/Bonn. Die Diskussion um den Bahnübergang "Alter Heerweg/Weck-Werk" zwischen den Bahnhöfen Duisdorf und Witterschlick geht weiter. Die Deutsche Bahn Projekt-Bau plant, den Überweg an der Bahnstrecke Bonn-Euskirchen zu schließen.

Ein von der Bahn beantragtes Planfeststellungsverfahren ist jetzt eröffnet. Der Bund hatte im Jahr 2006 mit dem Bau der Alma-Brücke auf die Schließung des Bahnübergangs gepocht und davon auch seine Beteiligung an den Baukosten der Brücke abhängig gemacht. Bund und Bahn führten die fehlende Verkehrssicherheit des Bahnübergangs ins Feld.

Die Stadt Bonn und die Gemeinde Alfter wollten den Bahnübergang jedoch aufrecht erhalten. Die Deutsche Bahn plant jetzt als Ersatz für den Bahnüberweg in 70 Metern Entfernung für Fußgänger und Radfahrer eine Brücke über die B 56 und die Bahnstrecke. Dies geht aus der im Zuge des Planfeststellungsverfahrens öffentlich gemachten Kurzbeschreibung des Bauvorhabens der Bahn hervor.

Die Fußgängerbrücke soll demnach behindertengerecht mit Rampen ausgestattet werden. Der Kraftfahrzeug-Verkehr soll laut Plan über die Alma-Brücke geführt werden. Die Buslinie 633 soll ebenfalls über die Brücke und nicht mehr über die Alfterer Straße verlaufen.

"An der Medinghovener Straße entstehen zwei neue Bushaltestellen", heißt es weiter in der Kurzbeschreibung. "Für die Gemeinde Alfter ist es nach wie vor wichtig, dass der Bahnübergang erhalten bleibt", teilte Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher auf Anfrage mit. "Ob das Vorhaben, eine Fußgängerbrücke zu bauen, an unserer Position etwas ändert, werden wir im Planungsausschuss entscheiden."

Auch die Stadt Bonn setze sich weiterhin für den Erhalt des Bahnübergangs ein, erklärte deren Sprecherin Monika Frömbgen. Anwohner in Oedekoven und Duisdorf befürchten, dass durch den Wegfall des Bahnübergangs die umliegenden Wohngebiete durch zusätzlichen Verkehr belastet werden - auch durch Schwerlastverkehr.

Zurzeit können Lastwagen, die die nahen Weck-Werke und die Firma Kautex ansteuern, noch direkt über den Bahnübergang die B 56 erreichen. Innerhalb des Planfeststellungsverfahrens können jetzt alle Beteiligten ihre Einwendungen bei der Bezirksregierung Köln als Anhörungsbehörde, bei der Stadt Bonn oder der Gemeinde Alfter schriftlich bis Mittwoch 27. April, einreichen.

Die ausführlichen Planunterlagen sind einsehbar ab Montag, 14. März, bis Mittwoch, 13. April, zu den Öffnungszeiten des Rathauses in Oedekoven, im Bauverwaltungsamt, Zimmer 216, und zu den Dienstzeiten im Stadthaus Bonn, Kataster- und Vermessungsamt, Etage 7c. Über die Einwendungen entscheidet das Eisenbahn-Bundesamt als Planfeststellungsbehörde.

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