Mehr Aufmerksamkeit für Honigbienen Klimaschutzpreis: Zwei Hobby-Imker in Alfter die einzigen Bewerber

Alfter · Ohne Konkurrenz sind zwei Hobby-Imker aus Alfter beim Klimaschutzpreis von Westnetz angetreten – und freuen sich jetzt über ein Preisgeld. Was die beidem Mitarbeiter der Gemeinde damit machen wollen.

 Die beiden Hobby-Imker Pascal Bierz (l.) und Daniel Kessel sind für Ihr Bienenprojekt am Jungfernpfad in Oedekoven ausgezeichnet worden.

Die beiden Hobby-Imker Pascal Bierz (l.) und Daniel Kessel sind für Ihr Bienenprojekt am Jungfernpfad in Oedekoven ausgezeichnet worden.

Foto: Axel Vogel

Die Entscheidung kann nicht lange gedauert haben: Für den Klimaschutzpreis des Essener Energieversorgers Westenergie gab es in Alfter in diesem Jahr nur eine Bewerbung. Die beiden Gemeinde-Mitarbeiter Daniel Kessel und Pascal Bierz, mit einem Konzept zur „Aufstellung eines Schau-Bienenkastens“. Und so erhielt das Duo jetzt den mit 2500 Euro dotierten Gesamtpreis – Geld, das Kessel und Bierz gut für die Umsetzung ihres Projektes gebrauchen können.

Die Urkunde überreichte Westenergie-Klimamanagerin Lydia Bauer. Lob kam von Bürgermeister Rolf Schumacher, der bei der Preisverleihung in Oedekoven gratulierte: „Es ist klasse, dass wir solche Initiativen unterstützen können, und dass Kollegen des Hauses den Preis gewonnen haben. Wir haben tolle Mitarbeiter.“ Die Örtlichkeit war mit Bedacht gewählt, denn Bierz und Kessel wollen als Hobby-Imker auf einer Brachfläche hinter dem Apfeltor außer einer Streuobstwiese mit Obstbäumen (Kirschen, Äpfel, Pflaumen) auch eine Bienen-Beute mit drei bis vier Völkern und einen Schau-Bienenkasten inklusive einer Infotafel und Schutzhütte einrichten. Für alle anderen Insektenarten wollen die beiden Preisträger einen zusätzlichen Blühstreifen anlegen.

Seit Jahrzehnten Hobby-Imker

Aufgrund der winterlichen Temperaturen werde das Projekt erst im Frühjahr 2023 in Angriff genommen, denn die „Bienen sind jetzt schon fast im Ruhemodus“, erklärte der 34-jährige Kessel. Er und sein 32-jähriger Kollege sind beim Bauhof der Gemeinde beschäftigt: Der eine als Gärtner beim Grünflächenamt, der andere als Straßenwärter. Beide sind seit Jahren begeisterte Imker und kümmern sich liebevoll um ihre zahlreichen Völker. Wenn Bierz jeden Sonntag von seinem Wohnort Bad Münstereifel nach Rheinbach fährt und seine Bienenvölker besucht – sie sind in den Gärten seiner Verwandten in Wormersdorf und Merzbach untergebracht – vergesse er den Alltag.

Die Arbeit mit Bienen mache ruhig, denn bei schnellen Bewegungen könnten die Insekten hektisch werden und stechen. „Das will man ja nicht“, konstatiert Bierz. Ähnlich empfindet auch der Witterschlicker Kessel. Er hat seine Bienenstöcke auf verschiedenen Flächen rund um seinen Wohnort stehen, alle paar Tage schaut er dort nach dem Rechten. Den Honig seiner 30 Völker verkauft er im Hofladen des Impekovener Obstbauern Andreas Mage. „Im vergangenen Jahr war der Ertrag wegen des vielen Regens ausgesprochen mager im Vergleich zu 2022“, berichtete der Gärtner.

Ziel ist mehr öffentliche Präsenz

Die Lebensweise der Bienen und ihre Bedeutung für die Menschen wollen er und Bierz interessierten Bürgerinnen und Bürgern mit kleinen Führungen im kommenden Jahr deutlich machen. Das solle der Imkerschaft zu mehr Wahrnehmung in der Öffentlichkeit verhelfen, erklärte das Duo seine Intention für die Bewerbung.

Für Lydia Bauer war die Auszeichnung der beiden Gemeinde-Angestellten auch eine persönliche „Mein Vater und mein Mann waren und sind Imker“, erklärte sie. Für sie sei immer wieder faszinierend zu beobachten, was für einen ausgeprägten Sozialstaat Bienen haben. Beim Artenschutz sollte man allerdings nicht nur die domestizierten Bienen im Blick haben, sondern auch die Wildbienen, merkte Bauer an. Der Klimaschutzpreis wurde in Alfter 2010 zum ersten Mal ausgeschrieben, damals noch von der RWE Rheinland-Westfalen Netz AG.

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