Fußball-Regionalliga Bonner SC verliert mit 1:2 gegen den Wuppertaler SV

Update | Bonn · Der Bonner SC hat am Samstag im Sportpark Nord mit 1:2 gegen den Wuppertaler SV verloren und steckt nach der Niederlage vor heimischer Kulisse weiterhin ganz tief im Tabellenkeller.

Fußball-Regionalliga: Bonner SC verliert mit 1:2 gegen den Wuppertaler SV
Foto: Boris Hempel/Boris_Hempel

Zum Leidwesen von Björn Joppe, dem Cheftrainer des Fußball-Regionalligisten Bonner SC, gönnen sich seine Spieler zu häufig Auszeiten. Die dauerten mal 20, mal 25 Minuten oder wie vor Wochenfrist in Wiedenbrück auch mal 90 Minuten. Beim 1:2 (0:1) gegen den Wuppertaler SV kostete ein Abwehrschnitzer in der ersten Hälfte und ein fehlerhaftes Zweikampfverhalten in den zweiten 45 Minuten die Punkte.

Damit verpuffte auch die Torpremiere von Masaaki Takahara, der in der 62. Minute vor 634 Zuschauern im Sportpark Nord zum 1:1 getroffen hatte. Das 1:0 für Wuppertal war Felix Backszat in der 30. Minute gelungen. Den Siegtreffer für den WSV erzielte Kevin Rodrigues Pires in der 70. Minute per Strafstoß.

Die 250 mitgereiste WSV-Fans waren begeistert. Damit bleibt der BSC vor den Auftritten am Freitagabend in Köln gegen die U 21 des 1. FC Köln und dann am Mittwochabend (15. September) gegen Fortuna Köln im Tabellenkeller, allerdings noch mit Tuchfühlung zum Mittelfeld. „Unser Plan, tief zu stehen und keine Torchance zuzulassen, ist leider nur knapp 30 Minuten aufgegangen“, sagte Joppe. „Danach haben wir uns wieder einmal durch individuelle Fehler komplett rausbringen lassen. Wir konnten froh sein, dass es zur Pause nur 0:1 stand. In der zweiten Hälfte haben wir dann umgestellt und gepresst, aber durch schlechtes Zweikampfverhalten das Spiel doch noch verloren. Meine Jungs müssen endlich anfangen aus ihren Fehlern zu lernen, damit wir auch mal etwas mitnehmen.“

Bonner SC - Wuppertaler SV
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Für Etienne Mukanya war die Partie gegen den WSV der sprichwörtliche Sprung ins kalte Wasser. Da Jonas Berg (muskuläre Probleme) und Enzo Wirtz (Kreuzbandriss) gegen den WSV passen mussten, fand sich der Belgier, der erst eine Woche mit der Mannschaft trainiert, und am Freitag einen Vertrag beim BSC unterschrieben hatte, gleich in der Startformation wieder. „Mukanya ist ein robuster Stürmer, der den Ball fest machen kann und über einen guten Abschluss verfügt“, sagte BSC-Sportvorstand Elias Khalag. „Solch ein Spieler hat uns bislang gefehlt.“

Daniel Somuah, der für Serhat Semih Güler von Beginn an stürmte, und der belgische Neuzugang sollten aus einer kompakten Defensive heraus für Unruhe in den Reihen des Favoriten aus Wuppertal sorgen. In der Dreierkette spielten neben Leander Goralski der Ex-Siegburger Massaman Keita und erstmals von Beginn an Matti Fiedler. Robin Afamefuna verteidigte für den verletzten Rudolf González.

Mukanya begann übereifrig, sah nach einem harten Einsteigen bereits in der 4. Minute die gelbe Karte. Da hatten die Gäste das Heft des Handels wie erwartet bereits an sich gerissen. Nach neun Minuten hatte der WSV bereits drei Ecken auf dem Konto. Die erste gute Chance vergab Jannis Kübler, der in der 6. Minute aus spitzem Winkel an BSC-Schlussmann Kevin Birk scheiterte. Knapp 30 Minuten hielten die tief stehenden Gastgeber den Angriffswellen des WSV stand, dann machten die Gäste ernst und der BSC Fehler. Die Flanke von Kübler verlängerte Marco Königs auf seinen Kapitän Felix Backszat, der freistehend den Ball aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken musste (30.).

Zwei Minuten später jubelte Königs, der nach dem gleichen Angriffsmuster an den Ball gekommen war. Aber diesmal hatte der Linienrichter zum Glück für die in dieser Phase überfordert wirkenden Gastgeber auf Abseits entschieden. In der 33. Minute rettete Birk spektakulär gegen den Kopfball von Backszat. Der BSC konnte sich bei seinem Keeper bedanken, dass es bis zum Pausenpfiff beim 0:1 blieb. So lenkte Birk den Schuss von Kevin Rodrigues Pires um den Pfosten (40.). Das Geschoss von Niklas Heidemann rauschte knapp über die Latte (41.). Auf der anderen Seite gab es für Somuah und Neuzugang Mukanya ohne jegliche Unterstützung aus dem Mittelfeld bis zum Halbzeitpfiff nichts zu holen.

Die zweite Hälfte leitete Joppe mit einer eindringlichen Ansprache ein. Die aufmerksamen Zuhörer hießen Güler, Masaaki Takahara und Luis Monteiro, mit denen Joppe ab der 46. Minute das Experiment mit Mukanya und Somuah als Doppelspitze beendete. Auch Keita und Fillinger blieben in der Kabine. Die Gastgeber verteidigten nun höher, versuchten Zugriff im bis dahin nur vom WSV bespielten Mittelfeld zu bekommen. Die Gäste wirkten beeindruckt und Güler gelang der erste ernsthafte Abschluss für die Gastgeber (58.). Der Dreifachwechsel und die nun tatsächlich mutigere Spielweise sollten sich lohnen.

Das 1:1, das Takahara in der 62. Minute nach glänzender Vorarbeit von Güler erzielt hatte, war gleichzeitig eine Premiere. Denn der Japaner, schon in der vergangenen Saison beim BSC in Lohn und Brot, war bislang noch nicht in der Bonner Torschützenliste aufgetaucht. Die Freude bei Takahara und seinen Mitspielern wehrte allerdings nur sieben Minuten. Dann zeigte der Unparteiische zum Entsetzen der Bonner Anhänger auf den Elfmeterpunkt. Güler hatte Semir Saric regelwidrig zu Fall gebracht – auf den ersten Blick eine strittige Entscheidung, zu der Joppe allerdings eine klare Meinung hatte. „Den Fehler macht Dario Ehret mit seinem Zweikampfverhalten gegen Backszat. Auch Güler kann die Situation besser lösen.“ Rodrigues ließ sich von den Bonner Protesten jedenfalls nicht beeindrucken und verwandelte sicher. Die letzte Chance, vielleicht doch noch einen Punkt mitzunehmen, vergab Monteiro drei Minuten vor dem Abpfiff. 

Bonner SC: Birk, Teixeira, Goralski, Fiedler, Keita (46. Güler), Afamefuna, Fillinger (46. Monteiro), Ehret (80. Akpeko), Holtkamp, Somuah, Mukanya (46. Takahara).

Wuppertaler SV: Patzler, Backszat, Kübler (60. Saric)), Hagemann (89. Aboagye), Rodrigues Pires, Hanke, Salau, Schweers, Pytlik (77. Tabaku), Heidemann, Königs.

Tore: 0:1 Backszat (30.), 1:1 Takahara (62.), 1:2 Rodrigues (70./FE). Schiedsrichter: Julian Engelmann (Iserlohn). Zuschauer: 634

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