Sperrung von Waldwegen Ärger um Holzblockaden gärt weiter
Bad Godesberg · Formell ist die Auseinandersetzung um die Sperrung von Wegen im Stadtwald mit der Sitzung der Bezirksvertretung zwar einstweilen abgehakt. Doch wurde dabei auch deutlich, dass der Ärger über die Vorgehensweise der Stadtförsterei zumindest in Teilen der Bevölkerung tief sitzt.
So quittierten einige der anwesenden Bürger die Erklärungen von Stadtförster Sebastian Korintenberg mit Kopfschütteln. Und auch bei Bürger-Bund-Vertreter Marcel Schmitt konnte er nicht auf Einsicht hoffen. So kritisierte Schmitt, dass in den vergangenen 20 Jahren bereits rund 20 andere Wege weggefallen seien.
Auch vermisse er eine Beteiligung der Kommunalpolitik, seien doch die Wege im offiziellen Stadtplan der Stadt Bonn ausgewiesen. "Erst sperren Sie die Wege, und als Sie Entrüstung ernten, informieren Sie die Öffentlichkeit. Das soll Bürgernähe sein?", griff Schmitt die Verwaltungsvertreter frontal an.
Die konnten indes auf Unterstützung der übrigen Fraktionen zählen. Die SPD sprach von einer verträglichen Lösung, die Grünen begrüßten die Maßnahmen ausdrücklich, und die CDU zeigte sich voller Vertrauen in das Fingerspitzengefühl, welches im Wald angesichts des Spagats zwischen Naturreservat und Erholungsraum erforderlich sei.
Korintenberg und Umweltdezernent Rüdiger Wagner nahmen ausführlich Stellung und stellten dabei klar, dass die gesperrten Wege nicht mehr benutzt werden sollen - auch nicht, indem man etwa die Barrieren übersteigt, wie dies wohl missverständlich als Information im Raume stand.
Korintenberg kündigte weitere Informationsmaßnahmen an. Letztlich freue er sich über die kontroverse Diskussion, so der Förster. "Das zeigt doch, wie sehr sich die Menschen mit ihrem Wald identifizieren." Der Bürgerantrag des Ortsausschusses Schweinheim auf Erhalt der Wege wurde mehrheitlich abgelehnt.
