Probleme für Betreiber und Mitglieder Auf dem Godesberger Minigolfplatz rollen Bälle derzeit nicht

Bad Godesberg · Wegen der Corona-Krise ist der Minigolfplatz an der Marienforster Promenade in Bad Godesberg geschlossen. Damit fehlen den Mitgliedern des Minigolf-Sport-Clubs die wichtige Trainingsstätte und den Betreibern Einnahmen.

 Alfred Trimborn, Geschäftsführer der Minigolf-Anlage in Bad Godesberg, sind durch die Corona-Krise bereits 30 000 Euro verloren gegangen.

Alfred Trimborn, Geschäftsführer der Minigolf-Anlage in Bad Godesberg, sind durch die Corona-Krise bereits 30 000 Euro verloren gegangen.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

An schönen Tagen und besonders in den Ferien ist sie ein Publikumsmagnet: die idyllisch gelegene Minigolfanlage an der Marienforster Promenade. „Eine der gepflegtesten, die ich kenne“, sagt Ralf Brunner, erster Vorsitzender des Minigolf-Sport-Clubs (MSC) Bad Godesberg. Die Vereinsmitglieder trainieren hier und tragen die Meisterschafts- und Freundschaftsturniere aus. Doch seit vier Wochen rollt auf den 18 betonierten Bahnen aufgrund der Corona-Vorschriften kein Ball mehr.

Und damit gibt es auch kein Eintrittsgeld für Meike Krott, die den Familienbetrieb seit drei Jahren führt – gemeinsam mit Vater und Geschäftsführer Alfred Trimborn sowie einer Festangestellten. Der letzte Rückschlag ist erst ein paar Jahre her: Nach dem Starkregen im Juni 2016 mussten einige vom benachbarten Godesberger Bach komplett unter Wasser gesetzte Bahnen erneuert werden. „Die Instandhaltung war nicht so einfach“, erinnert sich Krott, „weil die Feuchtigkeit aus dem Untergrund der Spielbahnen ausgetrocknet werden musste.“ Ihr Vater hatte die Sanierung, deren Kosten nur teilweise vom Land NRW übernommen worden waren, in Eigenleistung durchgeführt.

Seit 17. März bleiben Bälle im Schrank

Nach dem letzten MSC-Winterturnier am 1. März und laut Krott „normaler Besucherfrequenz“ in den Tagen darauf, müssen seit dem 17. März alle Schläger und Bälle im Schrank bleiben. Das beliebte Siebengebirgsturnier am 29. März war nach einstimmigem Beschluss des Vorstands bereits vor der Kontaktsperre abgesagt worden. „Wir haben einen großen Anteil an Senioren“, erklärt Brunner, „da war das Risiko einfach zu hoch.“

Der MSC Bad Godesberg hat aktuell 55 Mitglieder im Alter zwischen 14 und 74 Jahren. „Es gibt nicht mehr viele Vereine mit so vielen Mitgliedern“, betont Brunner. In der 55-jährigen Vereinsgeschichte blickt man auf einige Deutsche Meister zurück sowie auf zwei Jahre Erste Bundesliga. 2018 gewann das „Team Deutschland“ mit vier MSC-Spielern sogar als Vertreter des Deutschen Minigolfsport-Verbands (DMV) im thailändischen Chiang Mai die Minigolf „Asian Open Championships“, wobei sich Uli Hürter zudem auch noch den Einzel-Titel sicherte.

Aktuell spielt der MSC mit seiner ersten Mannschaft in der dritten Bundesliga und mit der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga. Das wird auch so bleiben, denn am 31. März hat der DMV beschlossen, die Auf- und Abstiegsregeln auszusetzen, um dann 2021 in denselben Ligen und derselben Einteilung wieder eine reguläre Saison spielen zu lassen. Trainiert werden darf auf der Godesberger Minigolfanlage momentan nicht. „Aber wir lassen die Zahlung der monatlichen Nutzungsgebühr pro Mitglied an den Betreiber weiterlaufen“, so Brunner.

Krott rechnet mit Wiedereröffnung zu Beginn der Sommerferien

Nach Bekanntgabe der Schließung wurde Krott mit Nachfragen überhäuft. „Stammgäste fragen immer: ‚Wann geht’s wieder los?’“, berichtet sie, die nicht immer auf Verständnis stößt. „Weil die Außenanlage 4000 Quadratmeter groß ist und die zwei Meter Abstand mühelos eingehalten werden können.“

Auch während des ruhenden Betriebs muss die weitläufige Anlage mit großen Rasenflächen und zahlreichen Blumenbeeten gepflegt werden. „Damit können wir wenigstens die Beschäftigung etwas aufrechterhalten, sodass der Verdienstausfall gegenüber dem Kurzarbeitergeld nicht so hoch wird.“ Krott geht davon aus, mit Beginn der Sommerferien öffnen zu dürfen. „Dann können Interessierte auch wieder an unserem kostenlosen Schnuppertraining teilnehmen“, so Brunner.

Krott macht sich Gedanken um die Zukunft. „Können wir das überstehen, wenn es noch länger dauert?“, fragt sie sich. „Und kommen die Gäste wieder?“ Im November beginnt die Winterpause. Bis dahin hofft sie, wenigstens ihre Kosten gedeckt zu haben.

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