Bad Godesberg Bezirksvertretung stimmt für Videoüberwachung am Trinkpavillon

Bad Godesberg · Mehrheitlich haben sich die Bad Godesberger Bezirksverordneten einem Bürgerantrag angeschlossen, der Kameras zum Schutz des Trinkpavillons fordert. Schon häufiger haben dort Vandalen ihr Unheil getrieben. Die Stadt befürwortet das nicht.

 Der Denkmalschutz erschwert das mögliche Anbringen einer Überwachungskamera am Trinkpavillon. An diesem Laternenmast in der Nähe wäre es aber möglich.

Der Denkmalschutz erschwert das mögliche Anbringen einer Überwachungskamera am Trinkpavillon. An diesem Laternenmast in der Nähe wäre es aber möglich.

Foto: Maximilian Mühlens

Dass der Trinkpavillon im Kurpark mehr Schutz vor Vandalismus braucht, darüber bestand in der Sitzung der Bezirksvertretung im Gustav-Stresemann-Institut Einvernehmen. Aber über das Wie waren sich die Godesberger Politiker uneins. Zum Bürgerantrag von Joachim Schäfer gab es gleich zwei Unterstützeranträge von Bürger Bund Bonn und der SPD, die sich beide ebenfalls für eine Videoüberwachung des Trinkpavillons aussprachen. Die SPD wünschte sich nur, Schäfers Antrag noch präziser auf den Trinkpavillon, nicht auf den Kurpark als solches zu beziehen.

Der Verein Bürger.Bad.Godesberg, dem Schäfer vorsitzt, kümmert sich um das denkmalgeschützte Gebäude. Und nachdem es mehrfach, letzmals in der Walpurgisnacht 2020 und kurz darauf erneut, zu Schmierereien an der Fassade gekommen war, hatte man sich, wie berichtet, zum Antrag entschlossen. Wie die Stadt das Ansinnen einstuft, hatte sie in ihrer Stellungnahme wie folgt formuliert: „Die Verwaltung hält eine Videoüberwachung aufgrund der hohen Anforderungen für nur schwer umsetzbar.“

Die FDP fragt sich, wer die Kameras überwachen soll

Nicole Unterseh (Grüne) konnte damit gut leben. „Kameras sind nicht die Lösung, zumal es sich um öffentlichen Raum handelt“, meinte sie. Außerdem könne man sich vermummen, was eine Identifizierung erschwere. Wolfgang Heedt (FDP) fragte sich, wer die Kameras überwachen soll: „Und kann zeitnah reagiert werden?“ An sich sei er immer offen für das Thema Videoüberwachung, sagte Wolfgang Truckenbrodt (AfD); aber es sei eben auch eine komplexe Geschichte: „Man sollte möglicherweise das Gespräch mit der Polizei suchen“, schlug er vor.

Auf der Befürworterseite fanden sich BBB, SPD, CDU und Linke. Für Letztere hielt Ralf-Jochen Ehresmann fest: „Ich bin nicht generell für Videoüberwachung, aber hier ist es ein gutes Mittel, um ein Denkmal zu schützen.“ Letztlich wurde der Bürgerantrag mehrheitlich gegen die Grünen bei Enthaltung durch BBB, FDP und AfD angenommen. Nun muss die Verwaltung die Umsetzbarkeit auch mit Blick auf den Denkmalschutz prüfen.

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