Beratung über das Bäderkonzept startet am 7. Mai Geplantes Kombibad in Pützchen erhält viel Lob

Beuel · Ein Kombibad auf dem Gelände des Ennertbades, Abriss der Beueler Bütt und Neubau von Wohnungen auf dem freiwerdenden Areal: Dieses im Bäderkonzept für Beuel vorgesehene Gesamtpaket hat von der Politik viel Lob erhalten.

 Nach dem Willen der Stadt Bonn soll das Ennertbad in Pützchen eine Schwimmhalle erhalten und zum Kombibad umgebaut werden.

Nach dem Willen der Stadt Bonn soll das Ennertbad in Pützchen eine Schwimmhalle erhalten und zum Kombibad umgebaut werden.

Foto: Benjamin Westhoff

Der erneute Anlauf der Stadt Bonn zur Neustrukturierung und Sanierung der Bonner Bäderlandschaft sieht für den Stadtbezirk Beuel eine grundlegende Veränderung des Schwimmangebots vor: Das Hallenbad „Beueler Bütt“ in der Goetheallee soll mittelfristig abgerissen werden. Dafür will die Bundesstadt auf dem Gelände des Ennertbads in Pützchen ein Hallenbad errichten und beide Einheiten zu einem Kombibad umfunktionieren.

Dafür will die Verwaltung rund 20 Millionen Euro in den Standort investieren. Auf dem städtischen Grundstück in der Goetheallee sollen im Gegenzug Wohnungen gebaut werden. Die Reaktionen der Beueler Politiker auf die Vorschläge von Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) sind unterschiedlich, zumeist aber positiv.

Bezirksbürgermeister Guido Déus (CDU): „Ich betrachte das von unserem Oberbürgermeister vorgestellte Bäderkonzept als schlüssige Konsequenz des geäußerten Bürgerwillens. Für unseren Stadtbezirk habe ich mir den Ausbau des Ennertbades zu einem Kombibad schon immer gewünscht, weil hier in hochattraktiver Lage neu gestaltet werden könnte. Eine Kombibadlösung sichert unser einziges Beueler Freibad auf Dauer und spart perspektivisch Kosten. Die innerstädtische Lage der Beueler Bütt eignet sich hingegen hervorragend für die von uns allen immer beschworene und dringend erforderliche Errichtung von bezahlbarem Wohnraum – meines Erachtens am besten durch unsere stadteigene Wohnungsbaugesellschaft, die Vebowag. Die sicher nicht einfach werdende Diskussion über diesen Vorschlag wird nun beginnen und der Umsetzungsprozess sicher viele Jahre dauern. Aber manchmal muss man auch den Mut aufbringen, Dinge zu verändern, Altbekanntes aufzugeben und Neues zu wagen.“

Doro Schmitz (Die Grünen): „Der Rahmenplan zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft ist von gesamtstädtischem Belang, und die Debatte wird bei der Grünen-Fraktion in der Gesamtfraktion geführt und entschieden. Diese Debatte steht erst am Anfang. Nach erster Sichtung des Rahmenplans stellt die Grüne-Fraktion Beuel die Frage, ob es finanziell rentabel und bürgerfreundlich ist, ein traditionell zu Beuel gehörendes, zentral gelegenes Hallenbad wie die Beueler Bütt – auch hinsichtlich kurzer Wege für die vielen Schülerinnen und Schüler – abzureißen und dafür ein dezentral, an einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet gelegenes Bad zu vergrößern.“

Dieter Schaper (SPD): „Die für Beuel vorgesehene Lösung begrüße ich. Einen ähnlichen Vorschlag hatten wir in der SPD-Fraktion schon vor der Diskussion um das Zentralbad entwickelt. Wichtig ist, dass das neue Ennertbad dann auch gut mit dem ÖPNV erreicht werden kann. Und wichtig ist auch, dass Beuel weiterhin auch an einem Standort ein getrenntes Hallen- und  Freibad hat, damit in den Wintermonaten das Vereins- und Schulschwimmen gesichert ist.“

Martin Eßer (FDP): „Bei einer Zusammenlegung von Bädern sind aus meiner Sicht vor allem zwei Dinge wichtig, erstens muss dabei das Schul- und Vereinsschwimmen sichergestellt sein und zweitens muss auch die für die Öffentlichkeit zugängliche Wasserfläche vergrößert werden, damit auch die Freizeitschwimmer in den Genuss einer neuen Bäderlandschaft kommen. Die Überlegung, ein Hallenbad mit Mehrzweckbecken und einem Lehrschwimmbecken am Standort des Ennertbades zu bauen, geht daher meines Erachtens in die richtige Richtung. Einen Abriss der Beueler Bütt finde ich zwar emotional schade, aber gegen ein neues Bad, von dem alle profitieren und einer sinnvollen Nutzung der bisherigen Fläche der Bütt für Wohnungen, wäre das kein schlechter Tausch. Es muss natürlich erst noch detailliert geprüft und besprochen werden, denn da hängt ja wie immer sehr viel dran, von der Erreichbarkeit mit dem ÖPNV und Fahrrad, Parkplätze, die Interessen der Anwohner und natürlich auch die Finanzierung.“

Johannes Schott (Bürger Bund): „Die BBB-Fraktion steht dem Vorschlag des Oberbürgermeisters, ein neues Hallenbad auf dem Gelände des Ennertbades zu errichten und das Grundstück der Beueler Bütt zu vermarkten, grundsätzlich offen gegenüber. Allerdings erwarten wir vom OB eine Gegenüberstellung der Kosten für den Neubau im Vergleich zu den Sanierungskosten der Beueler Bütt sowie ein entsprechendes Schulschwimmkonzept mit dem Nachweis, dass der Schulschwimmbedarf am Standort Ennert abgedeckt werden kann. Hinzu tritt, dass die Fahrzeiten für die Schulen am neuen Standort akzeptabel sein müssen. Neben den baulichen Kosten wird auch auf die Wirtschaftlichkeit zu achten sein. Während ein Neubau am Ennert hinsichtlich Energiebilanz und Synergieeffekten beim Personal der Bütt selbst dann überlegen sein dürfte, wenn diese energetisch saniert wird, hat das Beueler Hallenbad an der Goetheallee mit seiner zentralen Lage die weitaus höhere Mantelbevölkerung und damit den größeren zu erwartenden Kundenkreis.“

Politische Beratung beginnt am 7. Mai

Der städtische Hauptausschuss beschäftigt sich am Donnerstag, 7. Mai, mit dem Konzept der Verwaltung. Am 18. Juni soll der Stadtrat die Fachverwaltung beauftragen, die Maßnahmen zu prüfen und schrittweise Vorschläge zur Umsetzung vorzulegen. Externe Fachbüros sollen die Grundlagenermittlung und die Vorplanung übernehmen.

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