Ford-Mitarbeiter renovieren Kita Taubenschlag Holzboden schleifen und Fliesen kleben
OBERKASSEL · Mit großer Neugier beobachteten die Bambinis und Zwerge der Kita Taubenschlag, was am Donnerstag in ihren Gruppenräumen passierte. Statt Kinderlachen, Liedern und Spielgetöse dröhnte das Geräusch einer Schleifmaschine aus dem Erdgeschoss. Sechs Mitarbeiter des Automobilherstellers Ford aus Köln tauschten ihren Schreibtisch gegen den Blaumann und packten kräftig an, um die Räumlichkeiten der Kita auf Vordermann zu bringen. Holzboden- und Treppenschleifen stand ebenso auf ihrem Arbeitsplan wie das Kleben neuer Fliesen und diverse Reparaturen. "Community Involvement" nennt sich die Aktion der Firma Ford. Für zwei Arbeitstagen im Jahr stellt das Unternehmen seine Mitarbeiter frei, an denen sie sich für unterschiedlichen gemeinnützigen Projekte engagieren können.
"Die Aktion ist einfach toll", freute sich Gaby Plumm, Leiterin der KiTa Taubenschlag. "Die Helfer sind kaum zu bremsen und haben sogar schon Dinge erledigt, die gar nicht auf unserer Wunschliste standen." Um die Bauarbeiten nicht zu stören, gingen zwei Kindergruppen auf einen Ausflug ins Museum Koenig. Für die jüngeren Kinder, die in der Zwischenzeit auf die erste Etage auswichen, war es ein aufregender Tag. "Der kleine Albert musste immer wieder runtergehen und gucken, was passiert", berichtete Plumm. Auch neue Freundschaften wurden geschlossen. So wollte ein Mädchen nach dem gemeinsamen Mittagessen unbedingt von Helferin Monika Sauerbier ins Bett gebracht werden. "Die Firma Ford kümmert sich heute um alles", scherzte Plumm.
"Es bringt uns einmal aus dem gewohnten Berufsalltag raus", freute sich Ford-Mitarbeiterin Judith Wagner. Normalerweise arbeitet sie mit ihren Kollegen in der Qualitätskontrolle des Autobauers. Statt um Kundenwünsche kümmerte sich das Team nun um Kinderwünsche. Denn auch der Fuhrpark der KiTa, bestehend aus Bobby-Cars, musste generalüberholt werden. Zum Glück kannten sich die Qualitätsingenieure auch hiermit aus. "Während meines dualen Studiums stand ich einige Wochen am Montageband", so Wagner.
Bereits seit 21 Jahren bewohnt die Einrichtung das Haus an der Königswinterer Straße. "Natürlich ist da schon einiges in die Jahre gekommen", sagte Plumm. Verwaltet wird die KiTa durch eine Elterninitiative. Fast täglich hatte sich die Leiterin in den letzten Wochen mit Andrea Keim aus dem Vorstand des Vereins getroffen, um alle Vorbereitungen für den Tag zu treffen.
Nachdem ihre Bewerbung bei der Ehrenamtskampagne Erfolg hatte, mussten Arbeitsmaterialien und alle notwendigen Maschinen besorgt werden. Alle Kosten für die Renovierung des Mietshauses übernahm der Trägerverein. "Ohne die ehrenamtliche Hilfe, hätten wir wohl eine Firma mit der Renovierung beauftragen müssen und noch höhere Kosten gehabt", so Plumm.
