Sorge wegen Urlaubsrückkehrern Wegfall der Testpflicht sorgt für Verunsicherung an Bonner Schulen

Bonn · Seit diesem Montag gibt es keine Pflicht zu Corona-Tests mehr an den Schulen. Die Schulleitungen in Bonn sehen den kommenden Tagen mit gemischten Gefühlen entgegen.

 Seit diesen Montag besteht keine Corona-Testpflicht mehr an den Schulen.

Seit diesen Montag besteht keine Corona-Testpflicht mehr an den Schulen.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Wer sich unter Bonner Schulleitungen umhört, spürt bei vielen eine gewisse Unsicherheit wegen des Wegfalls der Testpflicht seit Wiederbeginn der Schule nach den Osterferien. Manche hätten sich gewünscht, wenigstens noch in dieser Woche hätte die Testpflicht vor allem mit Blick auf die Urlaubsrückkehrer noch bestanden. Andere zeigten sich auch erleichtert, denn mit dem Wegfall der Testpflicht reduziert sich der Aufwand mit der Testung vor Beginn des Unterrichts, der auch immer mit viel Zeitaufwand verbunden gewesen sei, wie Schulleitungen unisono berichten.

Manfred Theis leitet das Clara-Schumann-Gymnasium in der Südstadt und meint, man könne jetzt halt nur abwarten und schauen, welche Auswirkungen der Wegfall der Testpflicht auf die Pandemie haben werde. „Ich halte mich an das, was die Landesregierung vorgibt. Da bin ich ausführender Beamter.“ Hinsichtlich der bereits vor Ostern weggefallenen Maskenpflicht in den Klassenzimmern gibt er sich ebenfalls abwartend: Er habe bisher jedenfalls beobachtet, dass das Gros der Lehrkräfte und der Schüler nach wie vor einen Mund- und Nasenschutz trage.

An die Vorgaben der Landesregierung will sich auch Birgit Klippel ohne „Wenn und Aber“ halten. „Wir testen nicht mehr und tragen auch keine Maske mehr“, stellt die Rektorin der Rochusschule in Duisdorf fest. Ihre Hoffnung: „Dass wir diese Tests und Masken an der Schule nie wieder brauchen werden.“

Einige Schüler kamen mit Selbsttests

Vera Wethkamp hätte es wie andere Kollegen dagegen gerne gesehen, es wäre wenigstens noch in der Woche nach den Osterferien in den Schulen weitergetestet worden, allein schon wegen der Reiserückkehrer. „Wir waren ja auch schon sehr professionell mit den Testungen unterwegs, da hätte diese Woche uns auch nichts mehr ausgemacht“, meint die Vize-Schulleiterin des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums in der Bonner Weststadt. Einige Schülerinnen und Schüler hätten sogar Selbsttests von zu Hause mitgebracht, weil ihnen der Test wichtig sei. Beibehalten werde die Lehrer- und Schülerschaft allerdings das Tragen der Masken. „Da steht die ganze Schulgemeinschaft dahinter.“

Rolf Haßelkus hätte sich vor allem mit Blick auf die anstehenden Abschlussprüfungen an seiner Schule ebenfalls gewünscht, das Land hätte nach den Osterferien noch einige Zeit lang die Testpflicht an den Schulen fortgeführt. „Ich denke, bis Pfingsten hätte man es weiterlaufen sollen“, sagt Haßelkus, der an der Realschule Hardtberg unterrichtet und Vorsitzender der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft in Bonn ist.

Es sei ihm klar, dass man diese Schutzmaßnahmen nicht bis ultimo aufrechterhalten könne, räumt er ein. Doch noch sei das Infektionsgeschehen deutlich merkbar, auch wisse man nicht, wie sich die Inzidenz aufgrund der Ferien entwickle, in denen auch viele Lehrer und Schüler verreist waren. Nach wie vor ärgere er sich, dass die Stadt Bonn immer noch nicht bereit sei, alle Klassenzimmer mit Luftreinigungsgeräten auszustatten. „Im Land fordern das die Grünen, aber die von Grünen-Oberbürgermeisterin Katja Dörner geführte Bonner Verwaltung lehnt ab“, kritisiert er.

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