Laut Anklage kam es im Mai 2006 zu dem Aufeinandertreffen von zwei Männergruppen in der City. Aufgrund eines bereits länger schwelenden Streits zwischen zwei Personen - angeblich ging es um ein beschädigtes Auto und eine Anzeige - sollen die Gruppen aneinander geraten sein.

Daraus entwickelte sich eine Schlägerei, an der schließlich alle der etwa gleichaltrigen Männer beteiligt gewesen sein sollen. Hasim B. zückte laut Staatsanwaltschaft im Verlauf der Prügelei plötzlich die Fleischeraxt. Zunächst sei er auf einen Kontrahenten losgegangen. Diesem gelang allem Anschein nach rechtzeitig die Flucht.

Daraufhin habe der Angeklagte versucht, gezielt auf den Hals von Rabi K. einzuschlagen. Das Opfer konnte sich aber laut Anklage im letzten Moment wegdrehen und den linken Arm schützend erheben. Durch den mit "erheblicher Wucht" geführten Schlag wurde der Geschädigte schwer am Arm und am Rücken verletzt: Ein tiefer Schnitt am Ellenbogen durchtrennte die Trizepsmuskulatur, Weichteilverletzungen am Rücken mussten operiert werden.

Das Bonner Landgericht prüft derzeit, ob der Prozess vor dem Amtsgericht oder der Schwurgerichtskammer stattfinden wird. Die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass es sich zwar um versuchten Totschlag handelte, da der Täter den Tod des anderen billigend in Kauf nahm.

Allerdings sah der Ankläger einen "strafbefreienden Rücktritt": Der Beschuldigte habe nicht weiter mit der Axt auf den Verletzten eingeschlagen. Angeklagt ist deshalb eine gefährliche Körperverletzung. Der zuständige Amtsrichter verwies das Verfahren jedoch zur Überprüfung an die nächsthöhere Instanz.