Liste der Mängel ist lang Lengsdorfer Heimatverein beklagt Zustand des Museumsgebäudes

Lengsdorf · Die Regenrinne ist verstopf und läuft über, das Dach hat keine Dämmung: Der Zustand des Lengsdorfer Heimatmuseums, dessen Gebäude der Stadt gehört, ist alles andere als gut. Der Verein, der es betreibt, würde das gerne ändern, aber das scheint nicht so einfach.

Sehenswert aber laut Betreiber in einem schlechten Zustand: Das Lengsdorfer Heimatmuseum.

Sehenswert aber laut Betreiber in einem schlechten Zustand: Das Lengsdorfer Heimatmuseum.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Bilanz ist ernüchternd: ein Ortstermin, mehrere Briefe und E-Mails an die Verwaltung, aber Fortschritt gleich null. „Mit unserm Anliegen stoßen wir beim Städtischen Gebäudemanagement Bonn (SGB) auf taube Ohren“, sagt Christoph Schada, Vorsitzender des Lengsdorfer Heimat und Verschönerungsvereins, der das Heimatmuseum unterhält. Um zwei Dinge geht es dem Verein: Seit einiger Zeit ist die Regenrinnen des Hauses verstopft und läuft bei Regen über. Das Dach, das als Lager dient, besitzt im Grunde keine Dämmung. Daher halten Schada und seine Mitstreiter eine energetische Sanierung für angebracht.

Dieser Auffassung haben sich nun auch die SPD und die Grünen in der Bezirksvertretung Hardtberg angeschlossen. In einem Antrag fordern sie, dass die Verwaltung die Regenrinne reinigt und gegebenenfalls instand setzt. Sie soll außerdem prüfen, ob für das Gebäude, insbesondere den Dachstuhl, eine energetische Sanierung erforderlich ist.

„Für den Antrag bin ich sehr dankbar“, sagt Schada. Er hofft, dass sich dann endlich etwas tut. Einen Ortstermin hatte es nämlich bereits im Mai 2021 gegeben, also vor rund eineinhalb Jahren. Damals schaute sich der damalige SGB-Chef, Lutz Leide, die Lage vor Ort an und habe klargemacht, dass die Prioritäten des SGB woanders liegen, berichtet Schada. Das Presseamt teilt auf Anfrage mit, die Verwaltung arbeite an einer Stellungnahme auf die Anfrage aus der Politik, sobald die fertig sei, gebe es Antworten.

Liste der Mängel ist lang

Auch Bert Moll (CDU) war beim Termin mit Leide dabei. Er hatte sich damals für das Anliegen des Vereins eingesetzt. „Ich habe das SGB mehrfach angeschrieben, aber nie eine Antwort bekommen“, sagt Moll. Eine Mail an das SGB zählt noch mehr Mängel am Gebäude auf: Schimmel an den Kellerwänden, Setzrisse unterhalb des Treppenhauses, offene elektrische Leitungen. Auch Moll erinnert sich daran, wie Leide eher an anderen Gebäuden Handlungsbedarf sah. „Bei allem Verständnis, wir haben in Bonn nicht nur die Beethovenhalle, die Schulen und die Bäder“, sagt Schada.

Das Wasser aus der Regenrinne läuft laut Schada an der Ziegelwand des Hauses hinunter. „Dadurch wird das Fundament feucht“, sagt Schada. „Die Regenrinne ist so hoch, dass niemand vom Vorstand des Vereins auf die Leiter steigen kann, um sie zu säubern, da muss ein Profi her“, sagt Schada. Der Verein werde als Mieter, die Stadt ist Eigentümerin des Gebäudes, nichts ohne Abstimmung übernehmen.

Das zweite Problem sei der Dachstuhl, der als Lager sowie Archiv dient und dem jegliche Dämmung fehle – einzig durch Dachpfannen und Holzverkleidung seien die Exponate geschützt. Dort oben stehen etwa alte Krippenfiguren und eine komplette Schusterwerkstatt. „Die Sachen sind alle der Witterung ausgesetzt“, sagt Schada. „Wir wollen, dass sie die nächsten Jahrzehnte überleben.“

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