Baufälliges Haus am Kirchweg Was wird aus dem alten Fachwerk in Hardtberg?

Hardtberg · An der Ecke Kirchweg und Schmittstraße gibt ein heruntergekommener Gebäudekomplex ein trauriges Bild ab. Die Stadt hat dem Eigentümer Auflagen zur Sicherung des Dachs gemacht. Wie es dort weitergeht, ist derzeit offen.

 Trauriger Anblick an der Ecke Kirchweg und Schmittstraße: Das Fachwerk zerfällt, das Dach musste mit Netzen gesichert werden.

Trauriger Anblick an der Ecke Kirchweg und Schmittstraße: Das Fachwerk zerfällt, das Dach musste mit Netzen gesichert werden.

Foto: Alexander Barth

Mit ein wenig Fantasie lässt sich ein einst sicher schmuckes Fackwerkhaus erahnen. Das Gebäude an der Kreuzung von Kirchweg und Schmittstraße könnte ein gut sichtbares Beispiel für historische Bauweise sein. Wie gesagt: Es könnte. Stattdessen fristet der Bau seit Jahren ein tristes Dasein. Weil allein das Dach längst Gefahrenpotenzial aufweist und sich Beschwerden von Anwohnenden angesammelt haben, hat die Stadt Bonn dem Besitzer Auflagen zur Absicherung gemacht. Wie genau es weitergeht, ist derzeit allerdings offen.

Von Sanierungsarbeiten oder den entsprechenden Vorbereitungen dazu ist Anfang Januar 2022 nichts zu sehen. Grob zugemauerte Fenster, teilweise eingestürzte Pfannendächer, großflächige Feuchtigkeit – was in der Gesamtansicht wie ein kleiner ehemaliger Bauernhof mit Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden wirkt, bietet aktuell ein trauriges Bild. Ein Nachbar berichtet dem GA bei einem Ortsbesuch, dass der Komplex etwa seit Mitte der 1990er Jahre leer steht.

Offenbar keine Eile mit der Sanierung

Offenbar sehe der Eigentümer nicht die Notwendigkeit, seinen Besitz nutzbar und wohnlich zu machen, vermutet der Mann, der seinen Namen an dieser Stelle lieber nicht sehen möchte. Der Hausherr sei immer mal wieder anzutreffen, „in letzter Zeit sogar öfters“. Dies deutet der Nachbar durchaus als Zeichen von Bewegung. Die Verwaltung der Stadt Bonn erklärt bereits im Oktober 2021 auf GA-Anfrage, dass man dem Eigentümer Auflagen zur Absicherung des im wahrsten Sinne des Wortes heruntergekommenen Dach gemacht habe.

Im letzten Herbst war die unmittelbare Umgebung des Fachwerk-Gebäudes zur Straße hin mit Bauzäunen gesichert – gegen herabfallendes Ziegelwerk, heißt es von der Stadt. Der Nachbar bestätigt dies: „Hier lagen immer wieder Dachpfannen auf der Straße. Einen Bürgersteig gibt es ja quasi nicht.“ Jetzt im Januar ist augenscheinlich zumindest etwas in Sachen Absicherung passiert. Die Zäune sind verschwunden, dafür wurden Netze über das brüchige Dach des Straßen-nahen Hauses gespannt. „Es liegt eine Bescheinigung einer Dachdeckerfirma vom Dezember 2021 vor, die im Auftrag des Eigentümers Sicherungsarbeiten im Dachbereich durchgeführt hat“, erklärt Andrea Schulte vom Presseamt. „Da eine Gefahr für die Öffentlichkeit hierdurch nicht mehr besteht, konnten die Absperrungen im öffentlichen Bereich wieder entfernt werden.“ Das Bauordnungsamt sei jedoch grundsätzlich daran interessiert, mit dem Eigentümer eine dauerhafte Lösung der Problematik zu erreichen.

Die Gebäude stehen nicht unter Denkmalschutz

 Wie es im Inneren aussieht, auch in den anderen Gebäuden, ist nicht bekannt. „Zumindest gibt es keine Rattenplagen oder ähnliches“, sagt der Nachbar. Die Erkenntnis, dass der Zustand nach nun jahrzehntelangem Leerstand nicht der beste sein dürfte, erfordert kein Ingenieursstudium. Ob überhaupt eine Sanierung stattfinden werde, lässt die Verwaltung offen. Das Ensemble oder einzelne Gebäudeteile stehen nicht unter Denkmalschutz. Ein Abriss wäre also ebenfalls möglich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort