Holzgerüste für die Haltestelle in Vilich?

Die Idee ist ebenso einfach wie bestechend: Können die provisorischen Holzbahnsteige, die an der Stadtbahn-Haltestelle Ollenhauerstraße stehen, abgebaut und an der Haltestelle Vilich wieder aufgebaut werden?

Holzgerüste für die Haltestelle in Vilich?
Foto: Volker Lannert

Vilivh. Die Idee ist ebenso einfach wie bestechend: Können die provisorischen Holzbahnsteige, die an der Stadtbahn-Haltestelle Ollenhauerstraße stehen, abgebaut und an der Haltestelle Vilich wieder aufgebaut werden? Denn dort wartet man seit Jahren auf den dringend nötigen Ausbau, der im Zuge des S 13-Neubaus kommen soll, aber immer wieder verzögert wird.

Doch die Stadt sieht die Idee der schwarz-grünen Koalition skeptisch und fand im jüngsten Planungsausschuss jede Menge Argumente, warum das nicht funktionieren kann. Die Holzgerüste seien eine auf die Ollenhauerstraße zugeschnittene Konstruktion und könnten in Vilich nur mit äußerst hohem Umbauaufwand weiterverwendet werden, sagte die Stadt.

Und es sei nicht wirtschaftlich, das Holz "schonend" abzubauen, zu sortieren, zu kennzeichnen, zu transportieren, örtlich anzupassen und dann erneut zu benutzen. Mehr noch, so Tiefbauamtsleiter Werner Bergmann: "Hier verbrennen wir Geld", sagte er in der Sitzung.

Die Politik blieb skeptisch. "Wir haben hier drei Altenheime, ein Behindertenheim und einen neuen Aldi-Markt", beschrieb CDU-Ratsherr Reinhard Limbach, warum der Ausbau der seit Jahren unzulänglichen Haltestelle in Vilich so dringend nötig ist. "Können wir nicht zusammen mit dem Technischen Hilfswerk den Ausbau als Übung machen?" Aber auch das ist für den Fachmann nicht möglich, wie überhaupt die Holzbahnsteige an der Ollenhauerstraße nicht das Nonplusultra seien.

Denn bei Regen erwiesen sich die Holzrampen in der Vergangenheit als sehr rutschig, und Bergmann meinte: "Wenn da in Vilich was passiert, dann haftet die Stadt dafür." An der Ollenhauerstraße dagegen sei der Auftragnehmer dafür verantwortlich.

Und der Laie staunte weiter: Der Einbau der gebrauchten Holzgerüste in Vilich würde 80 000 Euro kosten, so die Stadt. Es müssten elektrische Anlagen und Zugsicherungen der Stadtbahn neu gebaut werden. Und das alles im laufenden Bahnbetrieb. Außerdem sei ein gesondertes Genehmigungsverfahren einzuleiten, das allein sechs bis acht Monate dauern könnte.

Frühestens 2012 könne man dann die Holzgerüste aufbauen, während der endgültige Ausbau der Haltestelle im Zuge der S 13 für 2013 bis 2015 vorgesehen ist. "Die ganzen Kosten wären von der Stadt zu tragen", gab Bergmann zu bedenken. "Das Material ist dabei das geringste Problem.

Das Herrichten kostet viel Geld und bleibt trotzdem ein Provisorium." Den Hinweis auf den Zeitpunkt für den Endausbau hielt die CDU/Grünen- Mehrheit jedoch für "sehr ambitioniert", so Limbach skeptisch. Jetzt soll die Verwaltung sich andere Lösungen überlegen, wie der längst überfällige Haltestellen-Ausbau in Vilich provisorisch erfolgen kann - auch ohne die Holzgerüste von der Ollenhauerstraße wieder zu verwenden.

In der Begründung ihrer Idee hatten CDU und Grüne schon mal deutlich gemacht: "In einer Zeit der finanziellen Engpässe muss die Bereitschaft für unkonventionelle Lösungen gefördert werden."

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