Rotes Kreuz zieht vor das Kölner Verwaltungsgericht

Organisation geht gegen Ausschreibung des Rettungsdienstes für 2009 bis 2012 vor

Bonn. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist vor das Kölner Verwaltungsgericht gezogen, um gegen die Ausschreibung des Rettungsdienstes für die Jahre 2009 bis 2012 vorzugehen.

Wie der General-Anzeiger erfuhr, hat die Vergabekammer, an die sich das DRK zuerst gewandt hatte, den Antrag der Organisation abgelehnt. Das Verwaltungsgericht wird voraussichtlich Ende der Woche eine Entscheidung fällen. Dann wird sich herausstellen, ob die Ausschreibung ganz, teilweise oder überhaupt erneuert werden muss.

Zum 31. Dezember sind die Verträge mit den Rettungsdiensten gekündigt worden. Innerhalb der Organisationen herrscht nun die Sorge, dass sich durch den DRK-Antrag der Vorgang in die Länge zieht und im neuen Jahr die Versorgung nicht flächendeckend gewährleistet werden kann.

Zur Erinnerung: Ende Juli lief die Angebotsfrist für die Rettungsdienste aus. Nach Auswertung der Bewerbungen kam die Verwaltung zu dem Ergebnis, die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) und das DRK nicht mehr an der Notfallrettung zu beteiligen. Der Malteser-Hilfsdienst (MHD) und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) sollen diese ab dem 1. Januar 2009 betreiben. Die JUH ist außerdem von einer weiteren Entscheidung betroffen: Sie ist zukünftig auch nicht mehr für die Krankenwagentransporte zuständig.

"Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren", sagt Thomas Böckeler vom städtischen Presseamt. Bis die Entscheidung gefallen sei, werde sich die Stadt dazu nicht äußern. Das sagt auch Manfred Neusser, DRK-Kreis-Geschäftsführer. Und macht deshalb keine Angaben dazu, was mit der Klage erreicht werden soll.

So hält es auch Jana Schwindt-Bohn, Geschäftsführerin des ASB-Regionalverbandes Bonn/Rhein-Sieg. Nur soviel: "Wir haben uns bei der Stadt beworben, einer Qualitätskontrolle unterzogen und ein Angebot abgegeben." Der Nachteil für die Malteser sei, "dass wir uns nicht schon jetzt auf die personellen und materiellen Veränderungen einstellen können, die aufgrund des Ausschreibungsergebnisses notwendig geworden sind", sagt Hermann-Josef Borjans, stellvertretender Stadtbeauftragter der Malteser, auf GA-Anfrage.

Günther Krupp vom Regionalverband Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen der Johanniter war am Montag nicht erreichbar.

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