Kommentar Abschied auf Raten

Mal Hand aufs Herz: Wann haben Sie das letzte Mal von einer öffentlichen Zelle aus telefoniert? Bei vielen wird das sicherlich schon sehr lange her sein, haben doch die meisten von uns heutzutage ein Handy.

Somit ist es eigentlich logisch und wirtschaftlich vernünftig , dass im Zeitalter der Mobiltelefone vor allem die unterhaltungsintensiven alten gelben Telefonhäuschen von der Bildfläche verschwinden und nach und nach auch die Telefonsäulen dieses Schicksal teilen werden.

Es ist ein Abschied auf Raten, denn die Telekom muss ihr öffentliches Angebot nur nach Bedarf vorhalten. Und niemand kann erwarten, dass das Unternehmen in ein Angebot investiert, das immer weniger Menschen in Anspruch nehmen und das somit für den Betreiber immer teurer wird.

Bundesweit hat die Deutsche Telekom ihr öffentliches Netz deshalb bereits um die Hälfte reduziert. Bei dem einen oder anderen Standort, der aufgegeben wurde, gab es zwar heftige Proteste. Doch wem fehlen die Telefonzellen im Rückblick wirklich?

Zugegeben, aus nostalgischen Gründen werden wir sie wohl vermissen: Das lange Telefonat mit dem ersten Freund, das man vom heimischen Telefon, wo die liebe Familie zuhörte, nicht führen wollte. Oder der Platzregen, den man in dem stets nach kaltem Zigarettenrauch riechenden Telefonhäuschen trocken überstehen konnte.

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